Yegen
Die Ortschaft Yegen gehört zum Gemeindegebiet von Alpujarra de la Sierra, und weist die typischen Merkmale auf, die das Bild der Dörfer der Alpujarra prägen: die einzigartige Architektur ihrer Häuser, die sich perfekt an das zerklüftete Gelände und an das Klima des Gebiets anpassen, und sich an engen Gassen aufreihen, in denen das Erbe der moriskischen Vergangenheit weiterlebt.
Im Herzen der Alpujarra von Granada gelegen, einer auf der iberischen Halbinsel einmaligen Gegend, natürliche Treppenstufe zwischen Mittelmeerküste und Sierra Nevada, wo sich die höchsten Gipfel des spanischen Festlands erheben, ist dies ein Ort, den man schon aus Gründen des "Naturrechts" kennenlernen sollte.
Geschichte
Yegen ist ebenfalls arabischen Ursprungs, und besaß in jener Zeit zwei unterschiedliche Ortsteile, eine Trennung, die noch heute fortdauert.
Die heutigen Bewohner des Ortes sind größtenteils Nachfahren der christlichen Siedler, die aus dem Norden und der Mitte Spaniens nach der endgültigen Vertreibung der Morisken im 16. Jahrhundert hierher kamen.
Gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wanderten viele Anwohner aus, um in erster Linie ihr Glück in Amerika zu suchen. Diese Auswanderung hörte das ganze folgende Jahrhundert über nie richtig auf, aber die Ziele der Migranten rückten bis Mitte der 80er Jahre näher, vor allem Andorra, Deutschland und die Schweiz. Erst in den jüngsten Jahren hat sich diese Tendenz in ihr Gegenteil verwandelt und heute gibt es viele neue Bewohner, größtenteils aus England, Holland und Deutschland, die den Grundbesitz renovieren, um hier selbst zu wohnen oder ihn für den ländlichen Tourismus zu nutzen. Darüber hinaus kehren viele der ehemaligen Auswanderer zurück, um ihr Alter in ihrem Heimatdorf zu verbringen, das sie nie vergessen haben.
Der britische Hispanist Gerald Brenan verbrachte hier mehrere Jahre zwischen 1920 und 1934 und hat in seinen Werken diese Orte der Alpujarra für die Ewigkeit erhalten.