Tocina
Ortschaft am linken Ufer des Río Guadalquivir, in einer Gegend mit ausgesprochen landwirtschaftlichem Charakter und einer Landschaft, in der Obst- und Gemüseland sowie weitere Anbauflächen vorherrschen.
In ihrem Ortskern finden sich Baudenkmäler wie die Kirche San Vicente Mártir und die Wallfahrtskirche Ermita de Nuestra Señora de la Soledad.
Geschichte
Die ersten menschlichen Ansiedlungen gehen auf die Jungsteinzeit zurück. Danach wurde das Gebiet so gut wie ununterbrochen besiedelt, wie die archäologische Fundstätten zeigen.Die Gründung der Ortschaft unter dem Namen Tucilla ist turdetanischen Ursprungs.
Aus der Römerzeit sind die ersten schriftlichen Zeugnisse erhalten. Wahrscheinlich gab es eine Villa nahe der heutigen Ortschaft.
Während der Zeit des Al-Andalus wurde sie Taxana genannt, was nach der christlichen Eroberung in die heutige Bezeichnung einfloß. Aus dieser Epoche gibt es nur wenig Aufzeichnungen; aus diesen schließt man jedoch, daß es ein Gehöft war, das zu Sevilla gehörte.
Die christliche Eroberung erfolgte durch Ferdinand III., der den Ort an den Johanniter-Orden von Jerusalem stiftete. Diese Stiftung wurde im Jahre 1248 von seinem Sohn Alfons X. bestätigt. Diese Komturei war wegen ihrer Lage und der Fruchtbarkeit ihrer Böden am mittleren Guadalquivir sehr begehrt; bis zum 18. Jh. führte der Orden einen Rechtsstreit um ihren Besitz, vor allem mit Carmona.