Die Kirche San Bartolomé befindet sich im Viertel San Bartolomé, dem ehemaligen jüdischen Viertel von Sevilla. Nach der Vertreibung der Juden ging die Synagoge, die sich einst an diesem Ort befand, in die Hände des Domkapitels über, das sie in eine christliche Kirche umwandelte. Im 18. Jahrhundert wurde dieser erste Bau abgerissen, und an seiner Stelle wurde eine neue Kirche errichtet, die schließlich im Jahr 1800 geweiht wurde.
Das sehr schlichte Äußere der Kirche weist ein sehenswertes Hauptportal sowie einen Turm ohne Aufsatz auf, ein architektonisches Detail, das sich an den restlichen Türmen der Stadt nur sehr vereinzelt findet.
Im Inneren verfügt die Kirche San Bartolomé, deren Grundriss der Form eines lateinischen Kreuzes entspricht, über drei durch Säulen voneinander getrennte Schiffe sowie einen Chor. Das Mittelschiff ist von einem Gewölbe überdacht, die Seitenschiffe weisen Kreuzgratgewölbe auf. Die Wände sind weiß gestrichen. Der Hauptaltar ist ein Werk im neoklassizistischen Stil aus dem 18. Jahrhundert.
Besonders zu erwähnen ist die Kapelle Nuestra Señora de la Alegría, die mit einem Gitter verschlossen ist und in der die Schutzpatronin des beliebten Viertels San Bartolomé aufbewahrt wird. Die Roque Balduque zugeschriebene und von der Bevölkerung stark verehrte Heiligenfigur aus dem 16. Jahrhundert wird im Mai im Rahmen einer Prozession durch den Ort getragen. Die Wände und das Gewölbe der Kirche sind mit Fresken verziert.
In der Taufkapelle erinnern zwei Gedenktafeln daran, dass Miguel Mañara und Manuel González García einst in dieser Kirche getauft wurden.