Das Ehemalige Coliseo-Theater befindet sich auf dem letzten Abschnitt der heutigen Avenida de la Constitución, ganz in der Nähe des ehemaligen Stadttores Puerta de Jerez. Dieser Bereich entstand infolge der nach dem ehemals dort befindlichen Kloster Santo Tomás genannten städtebaulichen Erweiterung. Das Coliseo, das als eines der wichtigsten Werke im regionalistischen Stil gilt, besitzt einen rechteckigen Grundriss und ist mit Ausnahme einer Schmalseite komplett frei stehend.
Ursprünglich war der Bau als Lichtspieltheater konzipiert, wurde jedoch später in ein Theater umfunktioniert, wodurch die einst geplante Kapazität von 2755 auf 2100 Zuschauer reduziert wurde, um den Bühnenbereich zu erweitern.
Es finden sich die üblichen Architekturelemente des sevillanischen Regionalismus, darunter Sichtziegel, Kacheln an der Fassade und glasierte Dachziegel auf den Ecktürmen. Die Balkone, die Vordächer und im Allgemeinen die Verzierung der Fassaden stellten eine angemessene Ankündigung seiner brillanten Schauspiele dar.
Im Inneren enthielten die Säle Wandmalereien im Stil des "Costumbrismo", die sich auf theatralische Episoden bezogen. Ebenfalls erwähnenswert sind die goldenen Bronzeapplikationen und der große "spinnenförmige" Bronze- und Kristallleuchter (6 Meter hoch, 4 Meter Durchmesser) mit seinen insgesamt 180 Lichtpunkten, der einst mittig an der Decke hing.
1979 wurde das Ehemalige Coliseo-Theater zum Sitz eines Kreditinstituts. Nach seinem Verkauf im Jahr 2002 und seiner anschließenden Restaurierung sind in ihm heute Büroräume der Regionalregierung von Andalusien untergebracht.