Reales Atarazanas de Sevilla
In Sevilla beschloss Alfons X. 1252 den Bau der Königlichen Werften, um auf diese Weise außerhalb der Stadtmauern ganz in der Nähe des Guadalquivir in der Gegend zwischen dem Goldturm, dem Silberturm und dem Tor Puerta del Carbón und dem Torbogen Postigo del Aceite die Herstellung von Galeeren zu ermöglichen.
Im Stadtteil El Arenal erstrecken sich 17 riesige Fabrikhallen aus Ziegelstein senkrecht zum Guadalquivir, ganz in der Nähe der alten Mauer aus der Zeit der Almohaden. Hier wurden einst von Zimmerleuten Schiffe gebaut und Fischer und Großhändler widmeten sich dem Pökeln von Fischen. Später dienten die Werften als königliche Lager und Zollstellen. Ab dem 18. Jahrhundert waren sie als Artilleriefabrik und -depot in Betrieb, wobei das spanische Heer fast bis Ende des 20. Jahrhunderts der letzte bedeutende Bewohner in der Geschichte der Königlichen Werften war.
Aus architektonischer Sicht handelt es sich um ein riesiges Werk im gotischen Mudéjarstil, das komplett aus Ziegelsteinen gefertigt wurde – ein Beleg für den starken Einfluss der Kunst der Almohaden auf die mittelalterlichen Bauten der Stadt Sevilla. In Staunen versetzt einen die Größe der breiten und langen aneinandergebauten Hallen, die mit Kreuzgratgewölben überdacht sind und für den Bau der größten Schiffe der damaligen Zeit geeignet waren. Diese Hallen sind seitlich durch dicke, gegenüberliegende, leicht spitz zulaufende Bögen miteinander verbunden, die direkt aus dem Boden zu wachsen scheinen. Die Anlage ist von außergewöhnlicher Schönheit.
Derzeit sind die Werften wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Ihre Wiedereröffnung ist für das Jahr 2019 geplant.