Die Pfarrkirche San Nicolás de Bari befindet sich in der Altstadt von Sanlúcar de Barrameda (Cádiz) im historischen, auch als Barrio de los Gallegos bekannten Fischerviertel, das heute meist einfach nur „El Barrio“ genannt wird.
Die Kirche wurde auf den Resten der ehemaligen Kapelle San Nicolás de Bari errichtet, die sich um die grundlegendsten Bedürfnisse eines hauptsächlich von Seeleuten bewohnten Viertels kümmerte. Diese Kapelle spielte einst eine wichtige Rolle in den kulturellen Beziehungen zwischen Sanlúcar und Amerika und beherbergte mehrere Werke aus diesen Gebieten. Die Pfarrkirche San Nicolás de Bari wurde 1754 von der Fischerzunft erbaut und mit der Hilfe der Reeder Diego de Arizón, Manuel Rodríguez Pérez und Felipe de Villar y Mier fertiggestellt.
An der Fassade fällt ein mit Klinker und Schmiedeeisen eingefriedetes Atrium auf, das mit blauen Keramik-Halbkugeln verziert ist. Auf beiden Seitens des Atriums finden sich vier gekachelte Heiligenbilder, die der Virgen del Rocío, deren Bruderschaft viele Jahre lang ihren Sitz in dieser Kirche hatte, den Mitgliedern der heute in der Kirche ansässigen Bruderschaft Cofradía de la Esperanza sowie der Schutzpatronin der Stadt, der Virgen de la Caridad, gewidmet sind. Der doppelte Glockenreiter ist stark an sevillanischen Vorbildern ausgerichtet und weist zwei gleich große Öffnungen auf. Seinen Abschluss bildet ein gerader Giebel, der seinerseits von einem weiteren kleinen Glockenturm gekrönt wird.
Der einschiffige Innenraum der Pfarrkirche San Nicolás de Bari wird von einem Tonnengewölbe mit Gurtbögen überdacht. Das Gewölbe des Hochaltars ist mit Engels- und Blumenfresken verziert, während das große Retabel aus dem 18. Jahrhundert von dem Bild des Christus der Vergänglichkeit (17. Jahrhundert), flankiert von zwei Bildern des heiligen Petrus und des heiligen Paulus, beherrscht wird. Über dem Christus ist San Nicolás zu sehen, wohl ein Erbe aus der früheren Kapelle (vor ihrer Umwandlung in Pfarrkirche).
Ein bemerkenswertes Gemälde stellt die verschiedenen hierarchischen Familien der Engel dar. Dabei handelt es sich um ein Werk, das ausgezeichnet den kulturellen Austausch mit Amerika repräsentiert.