Santiago-Burg

Die Santiago-Burg befindet sich in der sogenannten Cava del Castillo, der Oberstadt, von Sanlúcar de Barrameda.
Seit 1264 der Gerichtsbarkeit von Jerez unterworfen, wurde sie von Sancho IV. an Alfonso Pérez de Guzmán als Belohnung für seinen Heldenmut bei der Verteidigung des Plaza de Tarifa übergeben. Ab jenem Moment begann sich der städtische Komplex rund um die primitive muslimische Burg Siete Torres herum zu entwickeln. Ende des 13. bzw. Anfang des 14. Jahrhunderts ordnete Guzmán el Bueno den Bau der Wälle und Mauern an. Der siebte Stadtherr, Enrique Pérez de Guzmán, errichtete zwischen 1477 und 1478 die eindrucksvolle Santiago-Burg im nördlichen Bereich der ehemaligen Stadtbefestigung. Heute erhebt sich die Burg imposant am Rande der Schlucht, zum Schutz der Ufer und der Mündung des Guadalquivir.
An der Festung, die 1477 den Katholischen Königen als Unterkunft diente, besticht in besonderer Weise der sechseckige Bergfried, von dem aus Königin Isabella die Katholische zum ersten Mal das Meer sah. Die Burg war von ihrem Bau bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts mit Artillerie ausgestattet, bis sie durch den stetigen Rückzug des Flusses ihre defensive Bedeutung verlor. Am Ende desselben Jahrhunderts vom Untergang bedroht, wurde sie im Laufe des 19. Jahrhunderts mehrfach repariert und umgebaut und diente unter anderem als Unterkunft für die französischen Truppen während des Unabhängigkeitskrieges.
Die Burg war die erste Residenz der Herzöge von Medina Sidonia in Sanlúcar de Barrameda. Während des Unabhängigkeitskriegs diente sie den Franzosen als Kaserne. Im Laufe der Geschichte wurde der Bau als Kaserne, Gefängnis und Krankenhaus genutzt.