Vía Verde de Riotinto

Ein Besuch im ältesten Bergwerk Europas

Der Landkreis Cuenca Minera de Riotinto besitzt einzigartige Sehenswürdigkeiten natürlicher, geologischer, landschaftlicher und ökologischer Art, die ihn gemeinsam mit seinen kulturellen, historischen und ethnografischen Besonderheiten außerordentlich attraktiv für die Ausübung von Aktivitäten im Freien machen.

Der Grüne Weg von Riotinto beginnt in Valverde del Camino und ist die Fortsetzung des Grünen Weges von Los Molinos de Agua. Die 35 km lange Strecke verläuft durch die Gemeindegebiete von Zalamea la Real, El Campillo und Minas de Riotinto. Dabei folgt die Route der Trasse der stillgelegten Bergwerksbahn, die parallel am rechten Flussufer des Tinto, von der Quelle des Flusses bis zu seiner Mündung, entlangführte.

Die Eisenbahnlinie im Landkreis Cuenca Minera entstand infolge des Erwerbs der Minen von Riotinto durch das britische Konsortium Rio Tinto Company Limited mit dem Ziel, die große Bergbauproduktion bis zum Hafen von Huelva zu transportieren. Die Strecke wurde innerhalb von zwei Jahren ab Beginn der Arbeiten 1873 errichtet. Die 84 km lange Infrastruktur war einer der wichtigsten Pfeiler der Wirtschaft des Bergbaugebiets und des wirtschaftlichen Einflusses der Provinz weltweit.

Die Gleise wurden auch für den Transport von Reisenden benutzt, ein bis 1895 kostenloser Dienst. Im Jahr 1964 begann der Verfall der Anlage durch die Verwendung von anderen Transportalternativen im Landkreis. 1984 wurde der Betrieb der Linie endgültig eingestellt.

Ab dem Ortsausgang von Valverde del Camino begleiten den Reisenden mediterraner Wald mit seiner typischen Macchia und aromatischen Pflanzen sowie Weiden und Jagdreviere, bis sich endlich die „Marslandschaft der Minen von Riotinto“ auftut – das heutige Naturschutzgebiet Río Tinto. Beeindruckend ist die zerstörerische Kraft des Menschen, das Ergebnis von 5000 Jahren Bergbau praktisch ohne Unterbrechung. Vom außerhalb des Ortes gelegenen Aussichtspunkt Cerro Colorado aus bietet sich ein Blick auf die tief in den Berg gehauenen Minen, die ocker- und orangefarben, gelb und schwarz marmoriert sind.