PROVINZ ALMERIA
In Almería sind als erstes die Reliefs der Fassade und das Chorgestühl der Kathedrale von Juan de Orea (16. Jh.), dem Baumeister der Umbauten der Alhambra, zu nennen. Das Schnitzwerk zeigt, in einem schlichten klassizistischen Rahmen prachtvolle Reliefs der Apostel, Propheten und Heiligen. Die wichtigsten Exponate des Museums von Almería sind zwei in Gádor gefundene Exemplare des Guten Hirten (5.- 6.Jh.), frühchristliche Skulpturen aus grob behauenem Marmor, Erben der spätrömischen Plastik und Zeugen der ersten Ausbreitung des Christentums in Andalusien.
Von außerordentlichem Interesse sind die Höhlen Cuevas de los Letreros und de Cabal (Vélez Blanco). Die erstgenannte war die erste erforschte Höhle Andalusiens, deren Zeichnungen anfänglich als ein archaisches Hieroglyphensystem gedeutet wurden. Diese These wurde ungültig, als man in anderen Höhlen Parallelen fand, die die Identifizierung der zahlreichen, aus zwei Dreiecksfiguren bestehenden Zeichen als andalusische schematische Kunst erlaubten. Die Gegend Almerías steht sowohl mit den Höhlen der Sierra Morena und des Alto Guadalquivir als auch mit den Felsüberhängen der Sierra Penibética im Zusammenhang.