Los puertos del Atlántico. Cádiz
Die Städte der Provinz von Cadiz besitzen durch die führende Rolle, die sie vom ersten Moment der Entdeckungen an einnahmen, und vor allem durch das Monopol des gaditanischen Hafens im Amerikahandel seit Ende des 17.Jahrhunderts eine grosse Anzahl von kolonialen Gebäuden.
Sanlúcar de Barrameda an der Guadalquivirmündung wurde, da es den Seeverkehr Sevillas kontrollierte, zum wichtigen Knotenpunkt.
Cádiz und der Puerto de Santa María gewannen im 18.Jahrhundert, als sich der gesamte Amerikaverkehr in der Bucht von Cádiz abwickelte, die Bedeutung grosser Handelszentren.
Als Konsequenz und Zeuge dieser Betriebsamkeit sind uns heute Handelshäuser, Festungen und religiöse Stifte erhalten geblieben.
Sanlúcar de Barrameda, Ablegehafen der Reisen Kolumbus und Magellans, ist durchtränkt vom würzigen Aroma des Atlantik. Im Barrio Alto erhebt sich das Castillo de Santiago (15. Jh.), militärisches Bollwerk, das von seiner privilegierten Situation aus über Hafen und Stadt wachte.
In seiner Nähe liegt der Palast von Medina Sidonia (16.-19.Jh.), Sitz der Herzöge und Herren der Stadt zu ihrer Glanzzeit, der eines der bedeutendsten Archive der amerikanischen Epoche und wertvolle Kunstschätze birgt.
Im Handels- und Hafenviertel Barrio Bajo findet man historische Märkte, wie die calle Bretones, und verschiedene Handelshäuser, wie die Casa Arizón (18.Jh.), die mit ihrem Innenhof und ihrem Dachturm zur Sichtung der ankommenden Flotten, mit ihrer Kapelle und ihren Lagerräumen ein Musterbeispiel der Residenz eines kolonialen Frachtunternehmers ist.
Der Puerto de Sante María war Zeuge der ersten Ereignisse der Entdeckungsgeschichte, denn Kolumbus wohnte in seinem Castillo de San Marco (13.Jh. ), einer auf einer Moschee errichteten Festungskirche, als er in den Puerto kam, um dem Herzog von Medinaceli sein Projekt zu unterbreiten.
Das Monasterio de la Victoria (16.Jh.) wurde von Bernardo Boíl gegründet, der als erster Bekehrer der Neuen Welt gilt.
Im 17. und 18. Jahrhundert nimmt die Zahl der Zivilgebäude stark zu: so die Fuente de las Galeras zur Versorgung der Schiffe, die Real Aduana und zahlreiche ehrwürdige Handelshäuser, wie die Casas de Vizarrón, de Araníbar, de Valdivieso, de Roque Aguado und der Palast von Villarreal.
Cádiz Hauptstadt aller Atlantikhäfen, erhält im 18. Jahrhundert sein von Burgen und Bastionen, sowie von der Silhouette seiner unzähligen Dachtürme (17.-18.Jh.) geprägtes einzigartiges Stadtbild.
Cádiz zählte bis zu 160 dieser luftigen Aussichtstürme zur frühen Sichtung der aus Amerika kommenden Schiffe.
Zeugen des Zeitalters, in dem Galleone und andere stolze Segelschiffe im Hafen ankerten, sind maritime Verwaltungsgebäude wie die alte Aduana, die Casa de la Contratación (c/S.Francisco), das Consulado de Cargadores a Indias (c/Rubio y Díaz) und die Casa de los Cinco Gremios Mayores de Madrid (c/Ancha), alle aus dem 18. Jahrhundert.
Unter den religiösen Gebäuden ragen hervor das Convento de Santo Doningo e Iglesia del Rosario (17.-18.Jh.), deren Marienbild Patronin der Stadt und ihre Abbildung, La Galeona, schützende Begleiterin der Amerikaflotte auf den Weltmeeren war, das grossartige, aus den kolonialen Reichtümern finanzierte Bauwerk der Kathedrale (18.Jh.).
Die Iglesia del Carmen, Vorbild des iberoamerikanischen Kolonialstils.
Und das Oratorio de San Felipe Neri, in dem 1812 die für die politische Entwicklung Lateinamerikas wegweisende Liberale Konstitution ausgerufen wurde.
Selbstverständlich gehört ebenso die prachtvolle Zivilarchitektur des gaditanischen Barocks dazu, fast immer Besitz von Kaufleuten und Flottenoffizieren, die Casa del Almirante (17.Jh., Pl.S.Juan de Dios), die Casa de las Cadenas, die Casa de las Cuatro Torres, ein charakteristisches Beispiel gaditanischer Architektur, die Häuser del Gas (C. Sopranis), de Tavira (C. Marqués del Real) mit dem höchsten Turm, die de los Estopiñan (Pl. Fray Félix), sowie die Casa de la Camorra (C.Arboli), Versammlungsort der ausländischen Kaufleute im Überseegeschäft.