Kirche San Ginés
Die Kirche San Ginés befindet sich in der Calle del General Rade. Sie wurde an der Stelle einer ehemaligen muslimischen Moschee errichtet und ersetzte ursprünglich die 1505 geweihte Kirche Nuestra Señora de la Encarnación, die sich wahrscheinlich einst auf dem Burghügel befand.
Mit ihrem Bau wurde um das Jahr 1550 unter Leitung des Architekten Juan de Orea begonnen; fertiggestellt wurde sie kurz vor dem Aufstand der Mauren. Ihr Stil entspricht der Renaissance, doch ist sie klar beeinflusst vom für Granada typischen Mudéjar-Stil. Die Kirche besteht aus drei Schiffen, die voneinander durch zwei Arkaden getrennt sind, die ihrerseits von ovalen Steinsäulen getragen werden.
Die Kirche San Ginés umfasst drei Kapellen aus dem 18. Jahrhundert, die verschiedenen Jungfrauen gewidmet sind: Virgen del Carmen, Virgen de los Dolores und Virgen del Rosario. Sie wurde aus regelmäßigen Quadersteinen gebaut und besitzt einen quadratischen Turm. Das Sparrendach mit verflochtenen Trägern weist doppelte Streben auf, die mit achtzackigen Sternen und „Alfardones“-Kacheln verziert sind, was sich in beiden Friesen und im „Almizabe“ wiederholt, wodurch achteckige Polygone mit Zapfen entstehen.
In der Kirche finden sich drei Wappen. Das älteste ist das von Fray Diego Fernández de Villalán, während dessen Bischofsamts die Kirche gebaut wurde, an der Hauptfassade. Über dem Portal befindet sich das Wappen des Bischofs Corrionero, der die Kirche 1569 restaurierte. Und zu guter Letzt gibt es noch ein Familienwappen über dem Eingangsbogen zur Kapelle Los Dolores. Die Kirche weist einen kürzlich wieder aufgebauten Hauptaltar auf; auch der alte Tabernakel aus dem Jahr 1792, der während des Bürgerkriegs verloren ging, wurde wiederhergestellt.
1983 wurde die Kirche San Ginés von der Regionalregierung von Andalusien zum historisch-künstlerischen Denkmal erklärt, eine Entscheidung, die am 27. Mai desselben Jahres im Amtsblatt der Regionalregierung von Andalusien veröffentlicht wurde – die besten Voraussetzungen für die Restaurierung des Baus, die 1989 in Angriff genommen und 1991 beendet wurde. Im Inneren der Kirche wurden mehrere Fresken von großer Bedeutung entdeckt und restauriert.