Pilzsaison in Almería: Informationen über lokale Sorten und Hinweise zum Wo, Wann und Wie des Pilzesammelns
Nach den ersten Regenfällen im Herbst beginnt die Pilzsaison in Almería. Hier erfahren Sie alles über die lokalen Pilzsorten sowie darüber, wo, wann und wie sich diese Köstlichkeit der Natur am besten sammeln lässt!
Auch wenn die Provinz Almería eine enorme Vielfalt an Pilzsorten bietet, sollten Sie auf jeden Fall lernen, die drei häufigsten und exquisitesten Sorten – Edelreizker, Steinpilz und Kräuterseitling – eindeutig zu erkennen, bevor Sie diese Delikatessen in Ihren Korb werfen, um sie später mit absoluter Sicherheit probieren und genießen zu können.
Wie lassen sich Edelreizker erkennen?
Sie besitzen einen orangefarbenen Pilzhut mit blassroten konzentrischen Kreisen und einem Durchmesser von 4 bis 16 cm. Bei jungen Edelreizkern wölben sich die Ränder des Pilzhutes leicht nach innen; mit zunehmendem Alter wird der Pilzhut immer flacher, bis er schließlich eine Trichterform annimmt.
Der innere Teil des Hutes hat die gleiche Farbe wie die Außenseite. Er weist unzählige dünne, fleischige, eng beieinander stehende Lamellen auf. Sein Geruch ist zart und süß; roh verzehrt hinterlässt er jedoch einen leicht bitteren Geschmack.
Sein kurzer, hohler Stiel weist charakteristische Grübchen auf. Er besitzt eine zylindrische, an der Basis etwas schmalere Form. Junge Edelreizker haben eine recht feste Konsistenz, die im Laufe der Jahre abnimmt, da sich Hohlräume bilden, die jedoch die allgemeine Widerstandskraft der Pilze in keiner Weise beeinträchtigen. Der Stiel besitzt dieselbe Grundfarbe wie der Hut, zeichnet sich jedoch durch seine leicht blassere Farbgebung aus. Die sich an der Oberfläche bildenden Grübchen wiederum haben einen etwas intensiveren Ton.
Der den wissenschaftlichen Namen „Lactarius deliciosus" tragende Edelreizker wird auch als Milchpilz bzw. in Spanien als „rovellón" und „rebollón" und insbesondere im westlichen Teil Andalusiens auch als „guiscano" bezeichnet. Am häufigsten findet sich der Edelreizker in Pinienwäldern. In Tahal startet der Rundweg von Tahal (PR-A 121), der nach einigen wenigen Kilometern durch verschiedene Landschaften der Sierra de los Filabres führt: Anbauzonen mit in erster Linie Mandelbäumen, Gebiete mit Aleppo-Kiefern und Steineichen und an den am höchsten gelegenen Stellen Kiefernwälder. Wer auf der Suche nach dieser Delikatesse ist, kann sein Glück auch noch an anderen Orten versuchen, unter anderem im Pinienhain von Alfahuara (offizieller Wanderweg SL-A 145) oder im Pinienhain von La Muela (an der Grenze zwischen Almería und Murcia) im Naturpark Sierra María - Los Vélez.
Es gibt rund 300 verschiedene Steinpilzarten. Eine davon besitzt in der Gastronomie einen besonders hohen Stellenwert: der „Boletus edulis".
Wie lassen sich Steinpilze erkennen?
Der Steinpilz verströmt ein angenehmes Haselnussaroma. Am häufigsten treten Steinpilze in Höhen von 500 bis 1500 Metern auf, in denen es zu einer jährlichen Niederschlagsmenge von 500 bis 700 ml gekommen ist.
Wie lassen sich Kräuterseitlinge erkennen?
Die Farbe des Kräuterseitlings wird mit zunehmendem Alter immer heller. So verwandelt sich das ursprüngliche Dunkelbraun junger Pilze über ein gelbliches Braun zu einer reife Exemplare kennzeichnenden Cremefarbe. Der Rand des Kräuterseitlings ist leicht nach innen gewölbt. Sein weißer Stiel ist dick und kurz und für gewöhnlich exzentrisch, ohne Ring und Volva. Auf der Innenseite seines Hutes weist der Kräuterseitling weiße Lamellen auf, die sich über den Stiel nach unten ziehen und nicht leicht vom Hut zu lösen sind. Die Lamellen verlaufen am gesamten Stiel entlang bis hinunter zu den Wurzeln des Kräuterseitlings.
Der Kräuterseitling ist die am meisten gesammelte Pilzart Spaniens! Wer sich auf die Suche nach dieser Köstlichkeit machen möchte, sollte jedoch wissen, dass zwar alle Pilze auf dem Boden wachsen, der Kräuterseitling jedoch ein ganz besonderes Habitat benötigt. Der Kräuterseitling gedeiht nach den ersten Regenfällen im Herbst in der Nähe von Wilden Disteln. Keine Angst, diese Pflanze ist leicht zu erkennen, und Sie haben sie mit Sicherheit schon öfter im Wald gesehen. Wenn es windig ist, rollen die bereits trockenen Disteln über den Boden und verteilen so ihre Samen. Ein Anblick wie im Wilden Westen!
Der Kräuterseitling liebt sehr sonnige Gelände und kalkhaltige Böden. Er wächst bevorzugt auf verlassenen Feldern und Weiden sowie am Wegesrand, wo sich auch Distelpflanzen wohlfühlen.
Wie werden Pilze gesammelt?
Wenn Sie sich auf den Weg in den Wald machen, um Pilze zu sammeln, sollten Sie mehrere Dinge beachten:
1.- Tragen Sie bequeme Kleidung und wenn möglich Wanderschuhe.
2.- Nehmen Sie unbedingt einen Weidenkorb mit. Der Grund, weshalb Sie die gesammelten Pilze in einen Korb legen sollten, ist, dass Sie auf diese Weise dazu beitragen, dass die Sporen beim Gehen im Wald verteilt werden. Auf diese Weise helfen Sie, das Gebiet wieder mit neuen Pilzen zu bevölkern.
3.- Pilze dürfen nicht aus der Erde gezogen oder geharkt werden, sondern müssen am Stiel auf Bodenhöhe abgeschnitten werden. Vergessen Sie also auf keinen Fall ein gutes Messer!
4.- Zu guter Letzt müssen Sie noch bedenken, dass die gesetzlich erlaubte Höchstmenge von Pilzen, die por Tag und Person gesammelt werden darf, 5 kg beträgt.
Gebiete zum Pilzesammeln in Almería
Der Naturpark Sierra Nevada, die Sierra de Los Filabres und der Naturpark Sierra María - Los Vélez sind die Gebiete in der Provinz Almería, in denen die meisten Pilze wachsen. Wenn die richtigen Bedingungen gegeben sind, ist es jedoch prinzipiell möglich, in jeder Umgebung Pilze zu finden, nicht nur in den Bergen.
Jeder kann auf eigene Faust Pilze sammeln. Wenn Sie sich allerdings nicht zutrauen, die essbaren Arten von ungenießbaren oder gar giftigen Arten zu unterscheiden, ist das auch kein Problem!
Es werden mykologische Tage veranstaltet, bei denen Sie bei Vorträgen und Konferenzen von renommierten Pilzexperten viel lernen können. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich von erfahrenen Pilzsammlern begleiten zu lassen.
Am Ende einiger Veranstaltungen bekommen Sie die Gelegenheit, ein großartiges Essen zu genießen, bei dem natürlich eine ganz besondere Zutat im Mittelpunkt steht: Pilze. Eine sehr interessante und unterhaltsame Art des ländlichen Tourismus – allein, mit der Familie, zu zweit oder gemeinsam mit Freunden!