Padul
Im Süden der Provinz Granada befindet sich im Landkreis Valle de Lecrín die Gemeinde Padul. Seine privilegierte Lage direkt an der Motril und die Küste mit der Stadt der Alhambra verbindenden Landstraße, auf halbem Wege zwischen Sierra Nevada, der Küste von Granada und La Alpujarra, machen den Ort zu einem obligatorischen Halt auf einer Reise durch die Gegend. In diesem Tal befindet sich Padul, das auch den Namen „Botanischer Schatz Europas“ trägt.
Mit seinen gut 8.400 Einwohnern bietet der Ort eine dörfliche Atmosphäre, in der Sie die Ruhe einer ländlichen Umgebung, Spaziergänge durch die Natur, Volksfeste, Traditionen, Gastronomie und zahlreiche mehr als sehenswerte Bauten genießen können.
Die Bezeichnung Padul geht zurück auf die Römerzeit, denn der Begriff leitet sich vom lateinischen Wort „palus, -udis“ ab, das „Sumpf“ oder „Lagune“ bedeutet und Bezug nimmt auf die Lagune dieser Gemeinde. Später, während der Nasridenzeit, wurde der Name in „al-Badul“ mit „B“ abgewandelt, da es in den arabischen Schriften kein „P“ gibt.
Nach all den erwähnten linguistischen Veränderungen erhielt der Ort im 16. Jahrhundert seinen definitiven und bis heute gültigen Namen Padul. In dieser Form erscheint er auch in den ersten Schriften in kastilischer Sprache.
Zu den bedeutendsten Momenten in der Geschichte der Gemeinde Padul zählt möglicherweise die Vorgeschichte, denn aus jener Zeit wurden zahlreiche Überreste von Mammuts gefunden. Sie wurden 1982 neben einem der Torfabbaugebiete in der Nähe der Lagune entdeckt. Die ausgegrabenen Reste stammen von zwei Mammuts und umfassen drei Stoßzähne, zwei Kiefern, Vorderbeinknochen, Oberschenkelknochen, Rippen und Wirbel. Sie stammen aus dem Mittelpleistozän und gehörten sehr wahrscheinlich Tieren, die einst in der später zum Torfmoor gewordenen Seegegend ertranken. Aus diesem Grund ist der Mammut das Wahrzeichen des Ortes.
Geschichte
Der Name des Orts geht auf das lateinische „palus, -udis“ zurück, das so viel bedeutet wie „Sumpf“ und auf die große Lagune anspielt, die einst das Gebiet überzog und bis zu ihrer Trockenlegung im 18. Jahrhundert beachtliche Ausmaße besaß. Heute hat sich ein Teil dieser ehemaligen Seenlandschaft zu einer reichen Anbauebene entwickelt.
1982 wurden Überreste von Mammuts aus dem Mittelpleistozän neben einem der Torfabbaugebiete in der Nähe der Lagune entdeckt. Heute können diese Funde im Park der Wissenschaften von Granada besichtigt werden (Kiefer und Stoßzähne befinden sich dank der ausgezeichneten Konservierungsbedingungen, die das Moor bot, in einem sehr guten Zustand).
Aus den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung sind nur wenige Dokumente erhalten, in denen die Gemeinde erwähnt wird. Allerdings gibt es unzählige Reste, die von der hohen Bedeutung zeugen, die Padul einst besaß: beispielsweise die römischen Gräber in der Umgebung von Padul oder der Iberoromanische Weg Cerro de los Molinos, der errichtet wurde, um die Verbindungen zwischen der Küstenstadt „Sexi“ (Almuñécar) und „Iliberis“ (Granada) zu erleichtern.
Der von den Arabern Qaryat Badul genannte Ort konnte sich während der arabisch-andalusischen Epoche einer langen Blütezeit erfreuen, erlitt jedoch in den letzten Jahren des Nasridenreichs zahlreiche Einfälle christlicher Truppen. Das Wissen über jene Zeit verdanken wir allein dem Fund verschiedener Schriften, die von den damaligen Kämpfen erzählen und die Mauren als Verlierer der Konfrontationen darstellen. Die geographischen Daten der kriegerischen Auseinandersetzungen stimmen mit dem Ort El Padul überein, sowohl im Hinblick auf die Entfernungen als auch bezüglich der Existenz eines Wassergrabens römischen Ursprungs, dank dessen die Gegend mit Wasser versorgt wurde.
Aufgrund der strategischen Lage des Tals nahmen die Katholischen Könige das Valle del Lecrín, und insbesondere den Ort Padul, ein, um den Durchzug von Verstärkung und die Versorgung der Stadt Granada von der Küste und den Alpujarras aus zu verhindern.
Während des Moriskenaufstands im 16. Jahrhundert wurde die Stadt völlig überraschend von zweitausend Morisken angegriffen und geplündert. Zahlreiche christliche Soldaten wurden dabei getötet.
Die Geschichtsbücher berichten, dass Martín Pérez de Arostegui, ein Bewohner von Padul, sich im sogenannten „Casa Grande“ einquartierte und es mit Hilfe einiger Diener schaffte, dass sich die Morisken zurückzogen – eine Errungenschaft, die ihm die Verleihung des Adelstitels durch Philipp. II. bescherte.
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