Órgiva
Das Gemeindegebiet von Órgiva gehört zum Naturpark der Sierra Nevada, und befindet sich an deren Südhang. Eingebettet in die Talsenke des Guadalfeo, am Zusammenfluß des Río Guadalfeo mit seinem Nebenfluß, dem Río Chico de Órgiva, wird der Ort als Hauptort der westlichen Alpujarra angesehen.
Ort des Handels, der schon immer das Gebiet versorgte, verbindet er in seiner Bauweise und im Lebensstil moderne Züge mit denen, die sich seit Jahrhunderten in der Alpujarra fast intakt erhalten haben, und diese zu einem einzigartigen Raum in der Geographie Spaniens machen.
Órgiva ist das Zentrum der Rechtsprechung, des Gesundheitswesens und der Ausbildung des Bezirks, und zudem ein Verkehrsknotenpunkt, von dem vier Landstraßen ausgehen. Eine davon verbindet die Alpujarra mit Salobreña und der Costa del Sol, eine andere führt über Lanjarón nach Granada, die dritte über Torviscón an der Küste der Provinz Granada zur Anhöhe von La Rábita, und die vierte schließlich dringt in das Herz der Alpujarra ein, hinauf nach Pampaneira, Bubión, Capileira, Trevélez und zu den anderen typischen Bergdörfern.
Geschichte
Órgiva ist nach einigen Quellen (Madoz) identisch mit der griechischen Kolonie Exoche, von der schon Ptolomäus berichtet.
Der Ort wird zum ersten Mal in den Schriften des Geographen al-Idrisi (1100-1164) unter dem Namen Hisn Orgiva urkundlich erwähnt, was soviel wie Burg der Cora (Bezirk) von Elvira bedeutet. Während der nasridischen Herrschaft nahm er den Namen Albastch an, d.h. Ebene, und über mehrere Jahrhunderte hieß er danach Albacete de Órgiva.
Nach dem Verlust von Granada (1492) stellten die Katholischen Könige dem entthronten König Boabdil den Ort für den Truppenabzug zur Verfügung. Dieser verlor ihn aber kurze Zeit später, und er geriet unter die Herrschaft von Don Gonzalo Fernández de Córdoba, dem "Gran Capitán". Danach kam er nacheinander unter die Gutsherrschaft des Herzogs von Sesa, Córdoba und Ayala, des Markgrafen von Balençuela, und schließlich unter die der Grafen von Sástago.
Er spielte eine herausragende Rolle im Krieg gegen die Morisken, als sich Hernando de Válor, der den Namen Abén Humeya annahm, mit Waffengewalt gegen Philipp II. erhob, und damit einen allgemeinen Aufstand unter den Morisken des gesamten Königreichs von Granada auslöste.
Interne Streitigkeiten unter den Morisken selbst, die Abén Humeya im Jahre 1569 den Tod brachten, führten dazu, daß Don Juan de Austria den Aufstand rasch unterdrücken konnte.
Die Morisken wurden 1609 endgültig vertrieben, was für den Ort einen herben Verlust bedeutete.
Im Jahre 1973 schlossen sich die Gemeinden von Alcázar und Fregenite an.
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