Marismas del río Palmones

Das an der Flussmündung gelegene Naturgebiet Marismas del Río Palmones ist ein Relikt der Natur innerhalb der Bucht von Algeciras. Es befindet sich zwischen den Gemeindegebieten von Algeciras und Los Barrios im Landkreis Campo de Gibraltar. Die Marsch unterscheidet sich von den anderen Feuchtgebieten der Region vor allem dadurch, dass es sich um eine mediterrane Flussmündung mit atlantischen Eigenschaften handelt.

Eine weitere Besonderheit der Gegend besteht darin, dass sie bis heute in einem Gebiet mit einem großen städtischen und industriellen Druck überdauert hat, der nicht zu einem Verfall ihrer Landschaft geführt hat. Das Gebiet weist drei verschiedene Lebensräume auf: eine Dünenkette von etwa einem Kilometer Länge, das von vielen Kanälen und Gezeitenseen durchzogene Feuchtgebiet mit Überschwemmungsland und einen Teil der einst trocken gelegten Marsch.

Der schlammige Boden ist von einer Pflanzenschicht bedeckt, deren Exemplare sich an den hohen Salzgehalt angepasst haben, wie Seggen, Queller und Binsen. Im Gezeitenbereich findet sich eine Vegetation, die von Salzkraut, Kermeseichen, Mastixsträuchern, Breitblättrigen Steinlinden, maurischen Zistrosen, Myrte und Schwarzdorn geprägt ist. An den Küstendünen wachsen Strandhafer, Mariendisteln und eine besonders interessante Art, die Meerträubel.

Die geographische Lage des Gebiets ist ideal für die Vogelwelt, denn es liegt direkt an der wichtigsten Strecke der Zugvögel auf ihrer Reise in einen anderen Kontinent. Insgesamt lassen sich hier mehr als 350 verschiedene Vogelarten registrieren, von denen vor allem Regenpfeifer, Alpenstrandläufer und Reiher zu erwähnen sind. Diese außergewöhnliche ornithologische Vielfalt zeigt sich in erster Linie bei den überwinternden Zugvogelarten: Rallenreiher, Löffler, Tüpfelsumpfhühner, Kraniche, Raubseeschwalben, Graugänse, Schnatterenten und Spießenten.