Laguna de la Ratosa

Das Naturreservat Laguna de la Ratosa ist ein 22,7 Hektar großes Feuchtgebiet im Norden der Provinz Málaga, südwestlich des Ortes Alameda. Auch wenn seine exakte Ausdehnung je nach Menge der im Winter verzeichneten Niederschläge variiert, ist seine Fläche doch meist eher klein und entspricht der Form eines Halbkreises mit einer seichten, salzhaltigen Lagune.

Von Anfang Herbst bis Ende des Frühjahrs führt die Lagune einen durch die Niederschlagsmenge bedingten Wasserstand. Im Sommer hingegen trocknet sie völlig aus. Im Winter und während der zwei Äquinoktien des Jahres, fließt ein dünner Rinnsal am westlichen Ufer in die Lagune. Dadurch, dass es sich um eine jahreszeitlich bedingte Lagune mit starker Verdunstung handelt, ist der Salzgehalt des Wassers sehr hoch. Traditionell sammeln die Bewohner der Gegend das Salz ein.

Die Vegetation rund um die Lagune ist nicht sehr vielfältig und besteht in erster Linie aus Tamarisken, Schilfrohr und Binsen. Auch findet sich die für Salztonböden typische Strand-Salzmelde. Besonders ist die Lagune allerdings für ihre Blumenvielfalt berühmt, die zahlreiche Unterwasserpflanzen umfasst, darunter die seltene und gefährdete Althenia orientalis, die ihren Lebensraum in seichten Gewässern hat. In der stark vom Menschen veränderten Umgebung, in der in erster Linie Oliven- und Getreideanbau betrieben wird, findet sich das Habitat von Turmfalke und Mäusebussard.

Die Fauna der Gegend umfasst zahlreiche Vögel, die in Gemeinschaft mit den Exemplaren der Lagune Fuente de Piedra leben, unter anderem Rohrweihen, Blässhühner, Säbelschnäbler, Haubentaucher, Schwarzhalstaucher, Rosaflamingos, Stockenten, Kolbenenten, Weißkopfenten – eine in Spanien und Europa gefährdete Art, der die Lagune einen hervorragenden Ort für die Nahrungsaufnahme bietet. Für Limikolen, wie dem Regenpfeifer und dem Alpenstrandläufer, dienen die Wirbellosen, die hier im sumpfigen Morast leben, der mit zurückgehender Überschwemmung der Gebiete freigelegt wird, als hervorragende Nahrungsquelle.

Seevögel wie Lachmöwen, Heringsmöwen, Lachseeschwalben und Trauerseeschwalben nützen die Lagune nicht nur für Ruhepausen, sondern auch zur Nahrungssuche. Andere Arten wie beispielsweise der Triel profitieren von der Größe der Anbaufelder.

Zu den hier vorkommenden Säugetieren gehören Kaninchen, Igel und verschiedene Arten von Nagetieren.

Die Laguna de la Ratosa ist Teil eines größeren Ökosystems, das auch noch die Lagune Fuente de Piedra, die Lagune Campillos und die Lagune Archidona umfasst, nicht zu vergessen die als Eingangstor zur Halbinsel von Afrika aus dienende Mündung des Guadalhorce.