In der Sierra Caracolera in der Nähe von Las Casillas, einem Gemeindebezirk von Martos, thront seit dem 9. Jahrhundert in einer natürlichen Umgebung von großer landschaftlicher Schönheit auf einem felsigen Hügel am rechten Ufer des Flusses Víboras die Komtureiburg am Víboras.
Der dem Calatrava-Orden angehörende und im 13. Jahrhundert umgestaltete Bau zeichnet sich durch seine hohe Lage aus, von der aus sich das gesamte Territorium sowie die Verbindungswege mit dem Nasridenreich von Granada kontrollieren ließen. An der Nordseite fällt der Felsen steil nach unten ab, weshalb eine spezielle Verteidigung oder Befestigung an diesem Punkt nicht erforderlich war. Die gegenüberliegende Südseite jedoch, die einen Hang mit geringerer Neigung aufweist, wurde eigens durch eine Mauer geschützt.
Hoch oben über den restlichen Mauern erhebt sich ein großer, direkt auf den natürlichen Felsen gebauter Turm aus Mauerwerk mit leicht quadratischem Grundriss und abgerundeten Ecken. Er umfasst zwei Etagen sowie eine Terrasse. Im Inneren lässt sich noch das einstige Tonnengewölbe erkennen.
Unterhalb des Turms finden sich mehrere Reste verschiedener anderer Türme und Mauern sowie eine Zisterne mit einem abgeflachten Gewölbe. Ihre sehr dicken, aus Mauerwerk errichteten Wände sind mit Rötel bedeckt.