Área Profesional Professional Area Professionnel Fachpersonal
REGIONES Y BLOQUES DE LA PLANTILLA

Luxuriöser Markt und arabische Bäder von El Bañuelo

Alcaicería

Schlendern Sie gemächlich durch die engen Gassen der Alcaicería, des alten Marktviertels, und lassen Sie sich von der intimen Atmosphäre und dem gedämpften Licht des Hamams El Bañuelo umhüllen und erleben Sie auf diese Weise mitten in Granada die Essenz von Al-Andalus. Genießen Sie beim Besuch dieser zwei wichtigen Mittelpunkte sowohl des gesellschaftlichen als auch des geschäftlichen Lebens eine faszinierende Reise zurück in die Vergangenheit.

Das Arabische Badehaus El Bañuelo ist der älteste und am besten bewahrte Hamam Andalusiens. Es wurde im 11. Jahrhundert, also noch vor der weltberühmten Alhambra eröffnet und ist damit eines der ältesten Bauwerke der maurischen Architektur auf der gesamten Iberischen Halbinsel.

Das während der Regierungszeit des Ziridenkönigs Badis errichtete und von dessen Wesir, dem jüdischen Philosophen und Dichter Schmuel ha-Nagid, finanzierte Badehaus El Bañuelo überlebte die Rückeroberung Spaniens durch die Katholischen Könige unbeschadet und hielt auch den neuen auferlegten Kulturformen Stand. Eine wahrlich überraschende Tatsache, denn nach der Ankunft der Christen in den Städten waren die Hamams keine gern gesehenen Einrichtungen mehr, da sie als Orte fragwürdiger Sitten galten. Infolgedessen wurden viele arabische Badehäuser zerstört oder umgebaut – El Bañuelo jedoch bekam eine neue Funktion als öffentliches Waschhaus, was in gewisser Hinsicht seine Rettung bedeutete. Heute befindet sich das ehemalige Badehaus unterhalb eines Privathauses in der Carrera del Darro, von dem aus sich trotz mangelnder Sicht noch immer das Rauschen des Wassers vernehmen lässt, das bereits vor vielen Jahrhunderten die Akustik des Ortes prägte.

Versäumen Sie es nicht, dem Badehaus einen Besuch abzustatten und sich von seiner magischen Atmosphäre berauschen zu lassen. Im Anschluss an ein kleines Becken befindet sich der Zugang zum Hauptbereich des Badehauses, der drei Räume umfasst: Frigidarium (kalter Raum), Tepidarium (mäßig warmer Raum) und Caldarium (warmer Raum). Zahlreiche Hufeisenbögen und Kapitelle mit römischen, westgotischen und im Kalifenstil gehaltenen Motiven prägen diesen Ort, der sich heute durch seine Stille und sein besonderes, durch die sternförmigen Öffnungen der Gewölbe scheinendes Licht auszeichnet.

Die arabischen Badehäuser, eine von den Mittelmeervölkern von den alten Römern mit ihren Thermen geerbte Einrichtung, waren weitaus mehr als nur ein Ort der Körperpflege und Hygiene. Eine Welt, in der sich alles um das Wasser sowie den spirituellen und reinigenden Wert dreht, den der Islam diesem Element zuschreibt. Zusätzlich besaßen die Badehäuser jedoch auch eine bedeutende gesellschaftliche Komponente, denn sie wurden von der Bevölkerung regelmäßig besucht, um sich zu waschen, Massagen zu genießen oder sich einfach zu entspannen. Auf diese Weise bot der Ort das ideale Ambiente und die besten Voraussetzungen für Gespräche und den Abschluss von Handelsgeschäften, genau wie auch die nahe gelegene Alcaicería, das ehemalige Marktviertel, in dessen Gassen sich noch heute unzählige Läden finden, in denen Sie nach Lust und Laune feilschen können – die Essenz eines jeden mediterranen Basars.

Die bunte Farbenpracht, der Geruch nach Weihrauch und Gewürzen, die endlose Auswahl an Handwerksstücken und das unaufhörliche Treiben bilden einen ständigen Reiz für alle Sinne, dem es sich nur schwer widerstehen lässt. Auch wenn die heutige Alcaicería nur noch einen kleinen Teil des ursprünglichen, 1843 durch einen verheerenden Brand zerstörten Marktviertels darstellt, verzaubert sie noch immer mit ihrer originalen Essenz. Lassen Sie sich von der für arabische Basare typischen Hektik mitreißen, welche die Sekunden rasend schnell vergehen lässt, weitaus schneller als im alltäglichen Leben außerhalb des Marktgeschehens.

Als besonderes Kuriosum sei erwähnt, dass die Bezeichnung „Alcaicería“ ihren Ursprung in dem arabischen Wort „al-Kaysar-ia“ hat, was so viel bedeutet wie „der Ort des Cäsar“ – als Dank an den byzantinischen Kaiser Justinian, der den Händlern im 6. Jahrhundert das ausschließliche Recht zur Herstellung und zum Verkauf von Seide zugestand. Und gerade der Handel mit dieser luxuriösen Ware war es, der den Ort zu einer wohlhabenden, geschützten und bewachten Zitadelle machte, die jede Nacht alle neun Tore zum Basar schloss und ihn somit für den Durchgang sperrte.

Im 16. Jahrhundert umfasste der ehemalige Markt rund 200 Geschäfte, und auch wenn seine Ausmaße heute weitaus geringer sind als einst, ist es doch ohne Frage ein einmaliges Erlebnis, durch seine engen, zwischen der Calle Reyes Católicos, der Kathedrale, der Gran Vía und dem Plaza Bib-Rambla gelegenen Gassen zu schlenden. Unter den unzähligen angebotenen Waren – Kunsthandwerk, Schmuck, Intarsien, Keramik und vielfältige Souvenirs – finden Sie nicht nur das perfekte Mitbringsel, sondern auch ein Stückchen der Essenz der Stadt und der ehemaligen Handelsatmosphäre von Al-Andalus, die Sie sich als unvergessliche Erinnerung mit nach Hause nehmen können.

Luxuriöser Markt und arabische Bäder von El Bañuelo
Granada.