Estación de Madrid
Der Bahnhof von Linarejos, den man in Linares als „Bahnhof von Madrid“ bezeichnet, befindet am Paseo de Linarejos. Er wurde von dem Unternehmen MZA (Madrid, Zaragoza und Alicante) erbaut und ist heute so gut erhalten wie zu seinen besten Zeiten. Die ersten Schienen wurden zwar schon 1874 verlegt, doch die Züge fuhren erst zwischen 1877-1879 ein. Das eindrucksvolle heutige Gebäude, das zweite für Passagiere in der Anlage, wurde von Narciso Clavería Palacios im Jahr 1915 gestaltet.
Der Bahnhof von Madrid ist im eklektizistischen Stil gehalten, der in der damaligen Zeit vorherrschend war, und vereint Elemente des Neomudéjar und des Modernisme. Die Form des Gebäudes erinnert an einen auf dem Kopf stehenden Wagon. Besonders auffällig sind die vier deckelartigen Bauelemente (zwei vorne und zwei hinten), die an die Speichenräder eines Eisenbahnfahrzeugs erinnern. Beim Bau des Gebäudes wurden Steine verwendet und Backsteine in zwei verschiedenen Farbtönen, die sich in ihrer horizontalen Schichtung abwechseln. Vor der zum Paseo hin gelegenen Hauptfassade liegen von einem Metallzaun eingefasste Gärten und an der Rückseite befindet sich das typische Wetterdach aus Eisen, das den Gehweg überdacht. Heute beherbergt das Gebäude den Plenarsaal des Rathauses von Linares.
In einem rechts, im hinteren Teil des Hauptgebäudes angrenzenden, einstöckigen Nebengebäudes befand sich der Lagerkeller. Von den übrigen Nebengebäuden sind noch zwei von besonderer Bedeutung erhalten: eines mit einer großen Rampe des Bahnhofs, in dem heute das Informationszentrum Bergbaulandschaft untergebracht ist, und ein weiteres, kleines, im Baustil dem Hauptgebäude ähnelndes Gebäude, in dem sich ursprünglich die Toiletten befanden und das heute das Büro für Verbraucherangelegenheiten der Stadtverwaltung beherbergt.
Einige der ehemaligen Bahntrassen sind heute als Vías Verdes bzw. Grüne Wege eingerichtet, die an die bedeutende Vergangenheit von Linares im Bereich Industrie und Bergbau erinnern.
„Linares ist nicht Linares, sondern ein zweites Madrid. Gibt es jemanden, der nicht gesehen hat, wie die Eisenbahn durch Linares fährt?" Dieser berühmte Ausspruch in Linares kommt nicht von ungefähr, denn Linares war mit seinen ehemals 7 Bahnhöfen, von denen heute nur noch einer in Betrieb ist, das große „Eisenbahntor“ Andalusiens. In Linares ließen sich Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die drei Breitspur-Eisenbahngesellschaften MZA (Madrid, Zaragoza und Alicante), Andaluces und Caminos de Hierro del Sur de España sowie die Schmalspur-Eisenbahngesellschaft La Carolina y Prolongaciones nieder. Die Iberische Breitspur von MZA wurde großflächig im Norden der Gemeinde Linares verlegt und führt zu verschiedenen Bergbauschächten. Die beiden Trassen Vadollano (9 Kilometer weiter unten an der Linie von Madrid gelegen) und Los Salidos (sie führte durch das Bergbaugebiet) wurden wie ein „Y“ am Bahnhof zusammengeführt. In diesem Bereich (dort befindet sich heute das Messegelände) wurden die mit Blei beladenen Züge zusammengestellt, die zu den Häfen fuhren. Die Linie Linares-Vadollano wurde zwar 1985 eingestellt, doch fuhren noch bis 1987 Züge.