Linares
Bevölkerungsreiche und bedeutende Stadt in der Mitte der Provinz, am Fuße der Sierra Morena, umgeben von Steineichen- und Korkeichenwäldern sowie von Olivenplantagen. Hier findet man häufig Überreste von Schornsteinen und andere Industrieruinen, stumme Zeugen ihrer Bergbaugeschichte.
Gegenwärtig ist sie das wichtigste industrielle Zentrum der Provinz, was sich in ihrem Stadtbild niederschlägt, einer vielseitigen, etwas amorphen Mischung von Stilen und Epochen, ein gemeinsames Merkmal aller Städte, die schnell und ungeordnet gewachsen sind.
Sie bewahrt jedoch Überreste ihrer reichen und wechselvollen Vergangenheit, in Form von Baudenkmälern, Kirchen, großen Häusern und Gebäuden von Interesse: die Kirchen Santa María la Mayor und San Francisco de Asís, das Portal des Justizpalastes, das Santuario de Nuestra Señora de Linarejos, das Hospital der Markgrafen von Linares, den Palacio Zambrana, die Casa Solariega Pajares, den ehemaligen Getreidespeicher, das Munitionshaus, das Haus und Museum von Andrés Segovia, sowie die Coso de Santa Margarita (Stierkampfarena), die durch den Tod des berühmten Toreros Manolete traurige Berühmtheit erlangte.
Weitere Orte von Interesse sind die Ruinen der Römischen Stadt Castulum, die Römische Brücke von Piélago, die Burg von Tobaruela, die Stauseen von Guadalén und La Fernandina, sowie die Überreste der Gießereien von San Luis und la Cruz.
Geschichte
Die Stadt liegt auf dem Gebiet des antiken Cástulo, das von den Iberern gegründet wurde. Auf Grund ihrer Lage war sie ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ein bedeutender Bergwerksort.
Im 6. Jh. v. Chr. zogen ihre Blei- und Silberminen die Oretaner an. Drei Jahrhunderte später besetzten die Karthager das Gebiet.
Während der Römerzeit wurden die Minen ebenfalls ausgebeutet, um den Erfordernissen des Imperiums zu genügen. Die Stadt war eine der bedeutendsten Orte der Silberstaße, die Corduba und Cartago Nova verband. In dieser Zeit war sie die erste Stadt von Oretania und war von einer reichen Land- und Minenwirtschaft sowie von einem blühenden Handel geprägt.
Die heutige Stadt hat ihren Namen von einem Erholungsort nahe Castulo, der an einer Militärstraße namens Linarium lag. Kriege und Invasionen zerstörten Castulo, und ihre Bevölkerung floh in den Wachtturm der Minen. Nun gehörte die Stadt zu Baeza.
Die christliche Eroberung erfolgte durch König Ferdinand III. im Jahre 1227. Die Stadt besaß bereits ihren heutigen Namen und wurde als selbständige Gemeinde gegründet. Es gab ständige Auseinandersetzungen mit der Stadt Baeza, vor allem während der Herrschaft von Johann II.
Karl I verlieh ihr wegen ihrer Anstrengungen im Kampf gegen die Banditen dieser Gegend das Stadtrecht.
Ende des 18. Jh. erlitt die Landwirtschaft einen schweren Rückschlag, als die Kolonien der Sierra Morena gegründet wurden, denn das Gemeindegebiet wurde wegen der Schaffung von La Carolina, Guarromán und Carboneros verkleinert, was die Bevölkerung dazu zwang, ihre wirtschaftlichen Ressourcen vorwiegend auf die Ausbeutung der Minen zu beschränken.
Während des 19. Jh. begann die Stadt ihre Expansion durch die Ausbeutung der Minen, und erfuhr während des Ersten Weltkriegs auf Grund der Produktion von Waffen ihren größten Aufschwung.
1875 wurden ihr die Stadtrechte verliehen.
Gegenwärtig lebt die Stadt nicht nur von den Minen, sondern besitzt zahlreiche Industrien im Bereich Automobil, Elektrochemie und Nahrungsmittel.
Namhafte Personen
Palomo Linares, Torero.
Andrés Segovia, Gitarrist.
Pedro de Padilla, Dichter.
- Max 17
- Min 10
- Max 62
- Min 50
- °C
- °F