Hauptstadt Ganada in der Erinnerung von Manuel de Falla
Die besten Jahre seines kreativen Lebens lebte er in Granada. Sein Carmen-Haus war der Sammelpunkt für das grenadische kulturelle Leben.
Manuel de Falla (Cádiz, 1876 - Alta Gracia, Argentina, 1946).
Großartiger Musiker
Komponist. Geboren in einer bürgerlichen Familie von Cadiz, die in einem Gebäude an der Plaza de Mina lebt, gibt er auch seine ersten Konzerte in seiner Geburtsstadt. Ab 1917 läßt er sich in París nieder und freundet sich dort mit Claude Debussy, Maurice Ravel, Dukas und Albéniz an. Obwohl er sich definitiv einem persönlichen Stil verschrieben hatte, den er über die französische Schule mit dem folkloristischen Nationalismus verband, übernimmt er auch Themen, Melodien, Rhythmen und andalusische oder kastilische Stilrichtungen, aber untersucht auch weniger bekannte Musik- und Theater-Varianten, wie das Puppentheater. Hypochondrisch und einsam, zieht er in ein sogenanntes Carmen (ein Haus mit Garten außerhalb der Stadt) von Granada. Eine Stadt, die ihn 1922 zsammen mit Federico García Lorca inspirierten, den Wettbewerb des Cante Jondo zu organisieren, dessen erster Preis an El Tenazas ging, aber wodurch auch der junge Manolo Caracol bekannt wurde. Obwohl er zu Beginn die Zweite Republik unterstützte, war er aufgrund seines akzentuierten Katholizismus nicht mit der Plünderung einiger Kirchen einverstanden. Doch kann er sich auch nicht mit dem Franco-Aufstand identifizieren, vor allem nach der Ermordung in seines jungen Freundes Federico García Lorca Granada.
Obwohl er in Cádiz geboren wurde, wo die Wichtigkeit seiner Person für diese Region zurückgewonnen wurde, wird Granada zur Hauptstadt seiner Erinnerung. Neben dem Museumshaus und der Stiftung mit seinem Namen, ist das Archiv Falla integriert in das Gebäude Auditorio Manuel de Falla, wo ein großer Teil seiner Bibliothek aufbewahrt wird; Bücher und Partituren mit Bühnenanweisungen, die Teil seines persönlichen Universum sind.
"Die Musik", schrieb einmal Manuel de Falla, "ist die jüngste Kunst. Wir haben noch nicht einmal begonnen".
Granada, sein "kleines Paris"
Die intimsten Lebensdetails des Komponisten sind für die, die es wünschen, dank der Führungen, die das Kulturzentrum Manuel de Falla im Museumshaus des Musikers organisiert, zugänglich. Es liegt am Hang, der zur Alhambra führt, am Paseo de los Mártires, wo er 17 Jahre lang wohnte, von 1922 bis 1936.
Die Faszination Fallas für Granada, das er "mein kleines París" nannte, lag am intelektuellen Umfeld, das in der andalusischen Stadt in dieser Zeit herschte. Dies führte dazu, dass er seinen Wohnsitz nach seiner Rückkehr aus der französischen Hauptstadt hierher verlegte, bis er vor dem Bürgerkrieg floh und nach Argentinien ins Exil ging.
In Granada komponierte er einige seiner erhabendsten Werke, wie Amor brujo (1914-1915) und es ist die Stadt, wo seine Leidenschaft für den Flamenco erwachte, konkret für den Cante Jondo, den mit einer Veranstaltung, die er 1022 zusammen mit seinem guten Freund Federico García Lorca auf der Plaza de los Aljibes der Alhambra organiserte, aus der Vergessenheit holte.
Die Führung zum Haus von Falla in Granada ermöglicht es, einige der unbekannten Aspekte seines persönlichen Lebens zu entdecken, wie seine Hypochondrie, die dazu führte, dass seine Residenz mit den verschiedensten Heilmitteln und Salben überflutet war.
Unter anderem ein Holzstuhl, der am Eingang des Hauses steht, an den er einige Räder an den Stuhlbeinen anbracht, falls er krank würde.
Ein winziges Zimmerchen, das nur einen halben Meter hoch ist, war oft der Zufluchtsort des Komponisten, wenn er von seinem Haus aus die Schüsse vom Friedhof von Granada hörte, wo in der Zeit zu Beginn des Bürgerkriegs viele Exekutionen stattfanden.
Beziehung zu Lorca
Die Freundschaft, die Falla und Lorca hatten, wird auch im Haus reflektiert, wo er einen Psalter aufbewahrt, ein Instrument aus dem Mittelalter, das aus einer länglichen Holzkiste besteht, die mit einigen Saiten bespannt ist, so wie einen Teppich, den einige Nonnen aus Madrid Falla schenkten.
Letzterer wird in einem Raum ausgestellt, in dem Lorca viele Stunden verbrachte, wenn er Falla besuchte, und er enthält Motive, die später dann zu Lorquianos wurden und einen großen teil seiner Arbeit illustrieren, wie die wiederkehrenden Bilder von Frauen oder die beliebten "Granadas” oder Halbmonde.
Im Salon steht noch das Piano des Musikers, was von einigen Touristen gespielt werden darf, die Klavier spielen können. Daneben steht der Tisch, an dem Falla sich mir seinen Freunden und großen Intellektuellen der Zeit versammelte, wie Lorca, Ignacio Zuloaga, Juan Ramón Jiménez, Hermenegildo Lanz oder Maurice Ravel, der im Haus von Falla bei einigen seiner Besuche in Spanien Zeit verbrachte.
Zu Füßen der Alhambra: der Realejo.
Von den Wäldern der Alhambra, steigt man hinab zum Campo del Príncipe über die Straße Antequeruela. Am Bürgersteig, wenn man hinabgeht trifft man auf der linken Seite auf das Carmen-Haus (Haus mit kleinem Garten), das Manuel de Falla gehörte und heute ein Museumshaus ist. Nach der Straßenbiegung kommt man zur Kirche von San Cecilio, wo der Meister bei der Abendmesse die Orgel spielte.
Am Fuß der Alhambra befindet sich der Realejo, das alte Judenviertel, das heute eines der beliebtesten und belebtesten Viertel von Granada ist und die multikulturelle Geschichte der Jahrhunderte bewahrt hat. Es ist eine gute Wahl hier hindurchzulaufen, nachdem man die Alhambra besucht hat.
Geht man die Cuesta del Realejo hinab, die mehr eine Treppe denn eine Straße ist, kommt man direkt zum Herzen des Stadtviertels.
Die Carmen de los Mártires hat einen der romantischsten Gärten von Granada und die Liebhaber der Dichtung werden erfreut sein zu erfahren, dass unter einem der Bäume San Juan de la Cruz die Verse La noche oscura del alma (Die dunkle Nacht der Seele) entstand.
Auch muss man an der beeindruckenden rötlichen Masse der Torres Bermejas Halt machen, eine uralte Festung, die schon alt war, als die Alhambra gebaut wurde und an eine Vergangenheit der Ritter und heroischen Verteidigungen erinnert. In der gleichen Gegend trifft man auf das Carmen-Haus der Stiftung Rodríguez Acosta, das Ateliergebäude mit den Gärten des Malers, das im frühen zwanzigsten Jahrhunderts entworfen wurde.
Rundgang 1: Der Realejo, altes Judenviertel von Granada. Kommt man von der Plaza Isabel la Católica in Richtung Calle Pavaneras, geht man bis zum Campo del Príncipe. Hier kann man auch den Cristo de los Favores sehen, der sehr beliebt ist. Auch kann man das Kloster der Barfüßigen Karmeliterinnen sehen, das Haus der Schüsse (Tiros), die Stiftung Rodríguez Acosta und den Cuarto Real de Santo Domingo, früher genannt Palacio de Almanxarra, eine der wenigen Spuren, die noch aus der granadinischen Wohnarchitektur aus der Zeit der Nasriden erhalten geblieben ist. Man kann den Garten besuchen, der das Gebäude umgibt und der vor acht Jahrhunderten eine wahre grüne Lunge und Ort der Frische war, in der belebten Gegend des Realejo.
Rundgang 2: Geht man in Richtung Zentrum, ist die Placeta de la Puerta del Sol, ein hübscher Aussichtspunkt, wo immer noch der alte Waschplatz zu sehen ist. Das Zentrum des Realejo befindet sich am Campo del Príncipe, ein großer Platz, der vom Cristo de los Favores beherrscht wird, ein hoch verehrtes und angebliches Wunderbild der Stadt. Die Terrassen der vielen Bars und Restaurants sind immer überfüll, vor allem in den warmen Nächten. Hier sind Gruppen und ganze Familien, die die typischen lokalen Gerichte genießen, in einer entspannten und beliebten Umgebung.
In der Umgebung des Campo del Príncipe konzentrieren sich einige der interessantesten Tempel und Kloster von Granada: die Kirche von Santo Domingo. Auch lohnt sich der Besuch des Klosters der Comendadoras de Santiago, das älteste der Stadt, in dem man den schönen Barockaltar bewundern kann oder der Versuchung der... exquisiten Süßspeisen erliegt, die von den Nonnen hergestellt und verkauft werden.