Abseits der Straße, auf staubigen Wegen, vergeht die Zeit langsamer. Verkehr, Hektik und Stress liegen in weiter Ferne. Auf asphaltfreien Pfaden finden Sie zu sich selbst. Nur Sie, Ihr Motorrad und eine herrliche Naturkulisse – ein wahrer Genuss! Diese einfache Route über breite, angenehm zu befahrende Wege führt von den Verkehrsstaus der Provinzhauptstadt zu den ersten Erhebungen der Sierra Morena. Genießen Sie eine kleine Initiationsreise in die Welt der Enduro-Routen und ein Erlebnis, bei dem Sie die Naturschätze entdecken können, die jenseits asphaltierter Wege auf Sie warten. Diese Tour führt Kilometer über Kilometer durch herrliche Landschaften nordwestlich der Provinz Sevilla, mit der Sierra Morena im Hintergund und dem Naturelement Wasser als ständigem Begleiter, denn zwischen den Orten Guillena und El Ronquillo ist die Geografie geprägt von Bächen und Stauseen.
Unterwegs
Die Route des Wassers startet in Camas (Station 1). Richtung Valencina de la Concepción fahren Sie auf einem kompakten Sandweg entlang der Strecke, über die das Trinkwasser in die Provinzhauptstadt gebracht wird. Auf den ersten Kilometern müssen Sie vorsichtig sein und auf Schlaglöcher und durch Regen verursachte Gräben achten; außerdem ist es möglich, dass auf der Strecke zeitgleich Sportler, Fußgänger, Reiter oder Fahrradfahrer unterwegs sind. An Aljarafe vorbei führt die Route hinein in die Ebene und weist dabei einige kurvenreiche Abschnitte mit wenig Sicht auf. Mit Blick auf den Ort Gerena (Station 2) weitet sich die Strecke schließlich und bietet nun freie Geraden mit gutem Bodenbelag.
Ab diesem Punkt weichen die rundum liegenden Anbaufelder Weidelandschaften. Anstatt Sonnenblumen, Weizen und Baumwolle erwarten Sie hier Stein-, Kork- und Straucheichen. Nachfolgend weist die nun wieder kurvenreiche Strecke zwei enge Passagen auf, in denen Motorräder mit Koffern Probleme haben können. Wer diesen Abschnitt meiden möchte, kann eine alternative Route (6 Kilometer auf der Straße) wählen. Nach der Überquerung der A-66 müssen Sie langsamer fahren und auf mehrere nicht gut sichtbare Betonfurten für den Wasserdurchfluss achten.
Nach der Hälfte der Route ändert sich die Strecke radikal. Dann geht die Fahrt weiter auf dem breiten und schnellen, unbefestigten Weg „Cordel de la Cruz de la Mujer“ zwischen Rinderfarmen an den Ausläufern der Sierra Morena hindurch bis zum Ende der Route. Bei Gewitter und schlechtem Wetter ist es unabdingbar, die Konzentration nicht zu verlieren, denn dann besteht die Gefahr, auf mit Regenwasser gefüllte Gräben zu stoßen. Ebenfalls gut aufpassen müssen Sie angesichts der zahlreichen aufeinanderfolgenden Kurven, die zum Gegendamm von Guillena (Station 3) hinunterführen, der seinem Beinamen „La Culebra“ (dt.: „Schlange“) alle Ehre macht.
Nach der Überquerung des Flussbetts des Rivera de Huelva steigt die Strecke mit mehreren 180º-Haarnadelkurven wieder an. An Kampfstieren vorbei geht es nun weiter bis zum Cala-Stausee, besser bekannt als „Lagos del Serrano“ (Station 4) – ein hervorragender Ort, um sich auszuruhen und die Gastronomie dieses Teils der Sierra Morena zu probieren. In dieser Gegend typisch sind auch als Bergfleisch bezeichnete Wildgerichte, die traditionell in Form zahlreicher Tapas unterschiedlicher Art verzehrt werden. Besonders hervorzuheben sind in dieser Hinsicht Zubereitungen mit Kaninchen, Rebhuhn, Wild oder Wildschwein sowie iberische Wurstwaren und Bergprodukte – Chorizo, Schinken, Lendenschinken –, Eintöpfe und Reis mit der einheimischen Pilzart Gurumelo. Nachdem Sie wieder zu Kräften gekommen sind, geht es auf einem kurzen Stück Straße weiter nach El Ronquillo, wo diese Tour endet (Station 5). Interessant und sehr zu empfehlen sind auch eine Wanderung auf dem nahe gelegenen Grünen Weg von El Ronquillo sowie ein Besuch des Stausees La Minilla (Station 6).
Selfie-Punkt #contraembalse
Gegendamm von Guillena. Ingenieurbau, mit dem der Flusslauf des Rivera del Huelva aufgestaut und die Stadt Sevilla mit Trinkwasser versorgt wird. Beeindruckend aufgrund seiner Lage in einer zerklüfteten Landschaft mit Weiden, üppiger mediterraner Vegetation und Eukalyptuswäldern. Eine Oase der Ruhe nur einen Steinwurf von der Provinzhauptstadt Sevilla entfernt.