Große Flamenco-Festivals in der Provinz Sevilla
Der Flamenco findet als jahrhundertealte Kunstform in den großen Festivals, die jeden Sommer in der Provinz Sevilla stattfinden, einen wunderbaren Ausdruck. Meister, Amateure, Touristen und Schaulustige kommen unter freiem Himmel zusammen, um Veranstaltungen zu genießen, die äußerst vital sind und auf eine mehr als fünfzigjährige Geschichte, Erfahrung und den Wunsch nach Vergnügen zurückblicken. Bei diesen Veranstaltungen kommen Gesang, Gitarre, Tanz und Palmeo (Händeklatschen) zusammen, um ein unvergleichliches Erlebnis mit Gastronomie und viel Kunst zu bieten.
Von allen Veranstaltungen kann sich Potaje Gitano in Utrera rühmen, die erste Flamenco-Veranstaltung der Welt zu sein. Es entstand 1957, als bei einem von der örtlichen Gitano-Bruderschaft organisierten Essen spontan ein Konzert veranstaltet wurde. Seitdem hat sich die Veranstaltung als eine der wichtigsten ihrer Art etabliert und bringt jedes Jahr die herausragendsten Künstler der aktuellen Szene zusammen.
Ein weiteres wichtiges Ereignis ist das Festival Flamenco de Cante Jondo Antonio Mairena. Seit 1962 findet es zwischen August und September statt und bietet vier Tage, an denen Mairena del Alcor zum Treffpunkt der großen Flamencostars und der jungen Nachwuchskünstler wird, die sich bei dem bekannten Wettbewerb hervortun wollen.
In Morón de la Frontera, einer Stadt mit Flamenco-Tradition und Geburtsort großer Gitarristen, findet im Juli der Gazpacho Andaluz statt. Es wurde 1963 mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine reine Cante-Show mit dem Ereignis von Utrera als Bezugspunkt anzubieten. Der ungewöhnliche Name leitet sich von der Gazpacho-Schale ab, die die Besucher beim Bezahlen des Eintrittspreises erhielten.
Die letzte Station der Tour ist Lebrija. Auf halbem Weg zwischen Sevilla, Cádiz und Jerez findet hier seit 1966 die berühmte Caracolá statt, die ihren Namen von einem der typischsten Gerichte der Stadt hat. Das Festival wurde von einer Gruppe von Fans zu Ehren des legendären ‚Juaniqui‘ ins Leben gerufen und hat seit seiner ersten Ausgabe einige der bekanntesten Namen der Flamenco-Kultur hervorgebracht.
