PROVINZ GRANADA

Auch in Granada ist die Katedrale der Hort bedeutender Kunstwerke: mehrere Schöpfungen Alonso Canos, wie die Vida de la Virgen (1652, Capilla Mayor), seine Figur der Inmaculada (1655-56, Sakristei) oder die Virgen de Belén (1664, Kathedralsmuseum). Dort befindet sich auch die heute reduzierte und ursprünglich persönliche Gegenstände, Schmuck, Standarten und Reliquien umfassende Gemäldesammlung lsabels der Katholischen mit Werken von Dierik Bouts, Van der Veyden, Hans Memling, Botticelli, Perugino, Berruguete und weiteren anonymen flämisch-spanischen Meistern. Abschließend das in Genua hergestellte und 1522 installierte Grabmahl der Katholischen Könige von Domenico Fancelli (1514-17) sowie das Grabmahl Juanas der Wahnsinnigen und Philipps des Schönen von Bartolomé Ordóñez (1519), ein technisches und künstlerisches Wunderwerk.

Die Beilegung Christi von Jacobo Florentino "El Indaco" ist eines der Meisterwerke der Renaissance-Plastik in Spanien und verschmilzt beispielhaft spanische und italienische Stilmerkmale. Das Stilleben mit Distel von Fray Juan Sánchez Cotán (Anfang 17. Jh.) liegt mit seiner feierlichen und sich aufs Wesentliche beschränkenden Komposition in der asketischen Tradition des Barock (beide im Museo de Bellas Artes). Ein Besuch der Kartäuse (La Cartuja) bietet uns Gelegenheit, unter anderem in der prachtvollen Sakristei einen San Bruno von José de Mora (17. Jh.) zu bewundern, eine kleine, in Elfenbeintönen polychromierte Skulptur bester granadinischer Schule. Weiterhin, neben Gemälden von Bocanegra und Sánchez Cotán, die beeindruckenden Skulpturen des Täufers und der Magdalena von Duque Cornejo. In der Iglesia de la Magdalena besticht die effektvolle Adoración de la Eucaristía Juan de Sevillas (1685) und in der von Santa Ana die Skulptur des San Pantaleón von José de Mora (Ende 17.Jh.).