Die grossen Schöpfer. Das Alter Gold. Die Cafes der Sänger
Ende des 19. Jh. war die Kunst des Flamenco bereits in ganz Andalusien verbreitet. Cádiz, Mutter der Cantiñas, bringt Figuren wie el Chiclanita, Dolores und Alonso del Cepillo, José de los Reyes und el Negro del Puerto hervor, und es bestätigen sich Gesangszentren wie El Puerto de Santa María, Puerto Real, San Fernando, Sanlúcar, Chiclana und Arcos.
Jerez de la Frontera, ein weiterer Zentralpunkt des Flamenco, vor allem seine Stadtteile Santiago und San Miguel, bedarf einer besonderen Erwähnung. Aus Jerez stammen nämlich Manuel Soto Loreto, El Torre und Antonio Chacón.
Kurz bevor diese Maestros aufkommen, durchläuft der Flamenco einen entscheidenden Moment. Zur gleichen Zeit treffen Sänger wie Silverio Franconetti, Tomás El Nitri und Juan Breva aufeinander. Zwischen ihnen entbrennt ein großer Konkurrenzkampf, und el Nitri weigert sich sogar vor dem aus Sizilien stammenden Silverio zu singen, um einer möglichen Blamage zu entgehen. Der erste Goldene Schlüssel des Gesangs überhaupt geht jedoch an Tomás El Nitri, der den Preis, wegen seiner Meisterhaftigkeit, auf einem Fest bekommt.
Diese Umstände könnten in Silverio ein Feuer entfacht haben, der Angesichts des großen Enthusiasmus, der diese Kunst hervorrief, in der calle Rosario 4 in Sevilla ein 'Café Cantante' eröffnete. Hier geht der Flamenco in die Professionalität über. Trotz der großen Bewegung, die durch die 'Cafés Cantantes' in die Gesellschaft kommt, behält ein Sektor den Gesang als den, der traditionellen Minderheiten bei. Dies ist der Fall der aus Triana stammenden Familie los Gordos de Alcalá, deren größter Interpret, laut Antonio Mairena, Joaquín el de la Paula war, oder auch von Tío José de Paula und Agujetas el Viejo in Jerez.
In dieser Zeit erringen die Berühmtheit auf den Bühnen ganz Spaniens u. a. Las Coquineras, La Macarrona, don Antonio Chacón, Francisco Lema "Fosforito el Viejo" :wichtigster Gegenspieler des Maestro aus Jerez-, el Perote, El Mochuelo, El Macaca, El Diana, Cayetano Muriel el Niño de Cabra, El Canario, Fernando el Herrero, La Rubia de las Perlas oder el Garrido de Jerez.
Wir befinden uns nun im 20. Jh. In den zwanziger Jahren wird eine unvergleichliche Generation von Künstlern Zeugen des Flamenco. Man vernimmt zum ersten Mal Namen wie Pastora Pavón Cruz "La Niña de los Peines", Arturo und Tomás Pavón, Manuel Torre, Manuel Vallejo, El Gloria, Las Pompis, Juanito Mojama, Bernardo el de los Lobitos, El Niño Escacena, Pepe el de la Matrona, Manuel Centeno, El Cojo de Málaga, Juan Varea, Pepe Pinto, Sebastián el Pena, el Niño de Marchena, Manolo Caracol, Tía Anica la Piriñaca, Tío Gregorio el Borrico und Juan Talega.