Burgo, El
Von der mittelalterlichen Burg, die den Grundstein für die Ortschaft legte, sind leider nur noch einige Mauerreste erhalten, die teilweise in den Bau der Häuser integriert wurden. In dem Teil, der wahrscheinlich der Burgbezirk war, befindet sich heute die Pfarrkirche la Encarnación.
Außerhalb der Ortschaft und gar nicht weit entfernt stößt man auf sehr interessante Plätze: der Straße folgend, die von El Burgo nach Ronda führt gelangt man zum Aussichtspunkt, an dem sich das Denkmal für den Förster befindet und von wo aus man wunderschöne Ausblicke über den Schlucht des Lifa-Tals hat; die Ruinen des Klosters Santo Desierto de las Nieves, das im 18. Jahrhundert von den barfüßigen Karmeliterinnen an dem Platz erbaut wurde, an dem sich Mitte des 16. Jahrhunderts eine Einsiedelei befand; die Kaskade und die Mühle La Fuensanta.
Geschichte
Für einige stammt der Name vom griechischen Wort Paurgus ab, der Turm bedeutet, andere sind der Ansicht, dass der Ursprung keltisch ist und vom germanischen Wort Baurgs abstammt.
Die Karthager errichteten einen Wachturm, der auch heute noch "Torre de Aníbal" (Hannibalturm) heißt. Während der Römerzeit führte die Straße, die Acinipo und Málaga verband an diesem Dorf vorbei, weswegen es zu Zeiten des Kaisers Trajan das kaiserliche Privileg besaß, da es für die römischen Legionen einen offiziellen Durchgangsort darstellte.
Während des Emirats von Cordoba (886-912), formte El Burgo teil der Territorien, die von Omar Ben Hafsún (854-916) beherrscht wurden. Dieser bekannte Muladí-Anführer, der aus der Serranía de Ronda stammte, hatte einen weitläufigen Streifen des östlichen Andalusien unter seinem Befehl und etablierte seine Festung in Bobastro, dieser Ort ist noch nicht mit absoluter Genauigkeit lokalisiert worden, doch man geht davon aus, dass er sich in oder zumindest in der Nähe der Serranía de Ronda befunden haben muss; sicher ist, dass die Festung von El Burgo, die "Atalaya de Cornicabra" genannt wurde, eine der Hauptverteidigungsbastionen der Domänen von Omar gewesen sein muss. Mit dem Fall von Bobastro (928), nach der Niederlage der Söhne Omar, die sie durch den ersten Kalifen Abd-Al Rahman III erfahren mussten, wurde das Städtchen der Cora de Rayya (Málaga) einverleibt, die sich im Kalifat von Córdoba befand.
Im Jahre 1362 wurde El Burgo von Pedro I (Peter I) erobert, doch sechs Jahre später nahmen die Muslime sie von neuem ein.
Im Jahre 1485 wurde Ronda von den Katholischen Königen erobert und die Einwohner von El Burgo boten sich ihnen als Vasallen an. Pedro de Barrionuevo wurde zum ersten christlichen Bürgermeister ernannt.
Zu Zeiten von Felipe II zeichnete sich der Ort durch das Privileg aus, keine Steuern zahlen zu müssen, die von allen anderen Verwaltungsbezirken gefordert wurden.
Die jüngste Geschichte steht mit dem romantischen Eindruck der Straßenräuber der Serranía de Ronda in Verbindung. In El Burgo wurde "Pasos Largos" geboren, alias Juan Mingolla Gallardo, der letzte Straßenräuber, der noch Anfang des 20. Jahrhundert in den Sierras sein "Unwesen" trieb.
Namhafte Personen
Julio Benítez Benítez (1878-1921), er nahm als Mayor an der Schlacht von Annual teil und verlor sein Leben beim Kampf gegen die Truppen, die von Abd el Krim aus Rif befehligt wurden.
Juan Mingolla Gallardo, Pasos Largos (Langschritt), (1863-1934), bekannt unter dem Namen "el último bandolero andaluz" (der letzte andalusische Straßenräuber).
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