Der Landsitz in der Alpujarra von Boabdil
Boabdil El Chico (La Alhambra, Granada 1464 - 1527 Vado de Bacuna, Fez-Marokko) Der letzte nazridische König Granadas
Boadbil el Chico, für die Christen, El Zogabi und "Der Pechvogel”, für die Araber, entriß das Königreich Granada seinem Vater Muley Hacen und seinem Onkel El Zagal, mit der Unterstützung seiner Mutter Aixa "Die Ehrliche” und den Abencerrajes. Der Aufstand fand in der Vorstadt Albaicín satt und Grund waren die hohen Steuern, die der Vater von Boabdilvon den Bewohnern verlangte.
Die Geschichtsschreiber sind sich nicht einig, was die Person von Boabdil el Chico angeht, aber in einer Sache doch: mit der Übergabe von Granada an die Katholischen Könige rettete er La Alhambra und seine Familie. Die Katholischen Könige gaben Ihm die Herrschaft über die Alpujarra und mit einem kleinen Gefolge verließ er seine geliebte Alhambra und wanderte bis Láujar de Andarax, in der Alpujarra almeriense, wo er sich niederliess, bis er sich im Hafen Adra (Almería) nach Marokko einschifft, um sich in Fez niederzulassen. Nach der Übernahme von Granada im Jahr 1492, verblieb die Alpujarra noch ein Jahr unter der Herrschaft von Boabdil und auch wenn es danach muslimisch blieb, blieben die sogenannten Moriscos bis 1568, bis König Felipe II ihre Deportation anordnete, nachdem er ihren Aufstand blutig ertränkt hatte. Aufgrund der Wichtigkeit der Anwesenheit von Boabdil El Chico an diesen Orten der Sierras von Alemeria und Granada, dachten wir, dass es sich lohnt seinen Schritten zu folgen und auf diese Weise die Juwelen der Natur und einzigartige maurische Städte in Spanien und Europa zu entdecken.
Morisken-Tour
Nachdem der Reisende Almeria verlassen hat, wo die Pflanzen unter Plastik aufgezogen und Tomaten, Paprika und Gurken nach halb Europa geschickt werden, wendet er sich zur Alhama de Almería, die Dank der priviligierten Lage zu Füßen der Sierra de Gádor über die Täler der Flüsse Andarax und Nacimiento herrscht. Diese Landstriche (La Taha de Berga) sind voller Geschichte und waren Schauplatz der heftigen Kämpfe zwischen Boabdil und seinem Onkel El Zagal, als die Katholischen Könige den Tod nach Granada brachten. Auf dieser Rundreise kann der Reisende Spuren alter Kulturen finden, in der neolitische Ausgrabungsstätte von Loma Galera, in dem Dorf Los Millares aus der Bronzezeit, an der römischen Brücke über der Rambla von Huéchar, in der Nazari-Festung des Cerro de la Cruz und in den Überresten der Arabischen Bäder im Balnearium von San Nicolás.
Man verläßt die Alhama und die Ausläufer der Sierra de Gádor und kommt in das Tal des Flusses Andarax, mit einer maurischen Zivilisation, die immer noch präsent und einzigartig ist. Hier ist es möglich, die Spuren durch die Architektur und die Überreste abzurufen, die sich noch in diesen Dörfern befinden, mit ihren verwinkelten Gassen und weiß getünchten Wänden, was ein sehr typischer muslimischer Urbanismus ist; mit Traditionen und Gebräuchen, die einen Teil des Andalusí-Erbes bilden. Es geht entlang einer Straße, die durch mit Reben bepflanzte Hügel verläuft und Täler mit Oliven-, Kastanien- und Walnussbäumen und so gelangt man zu den typischen Dörfern der Alpujarra wie Rágol, Canjáyar und Ohanes bevor man eine Pause macht und in Láujar de Andarax einkehrt, das Herrschaftsgebiet des kleinen Königs (Rey Chico).
Landsitz von Boabdil
Aus dem Vermächtnis des Geografen Idrisi (12. Jh.) geht hervor, dass die Alpujarra einer der am stärksten verwendeten Routen der Muslime, Christen und Mauren war, um Almería mit Granada zu verbinden. Es ist keine Route mit großen Festungen und sie wird auch nicht von schönen und eleganten Moscheen gesäumt, aber man trifft auf eine Volksarchitektur, die in den Dörfern reflektiert wird, die zwischen Terrassen, Ackerland und schroffen Tälern liegen, die von ungezähmter Natur und kristallklaren Wasserströmen umgeben sind, die von den hohen Gipfeln herabfliessen. Die Katolischen Könige überließen Boabdil El Chico das Herrschaftsgebiet der Alpujarra und sobald die Kapitulationen unterschrieben und die Schlüssel der Sabika (La Alhambra) übergeben waren, machte sich der letzte König der Nasriden auf nach Láujar de Andarax, in der Alpujarra von Almeria, wo er sich niederliess, er verbrachte aber auch einige Zeit in einem Haus in der Nähe der Fuente Victoria. Láujar de Andarax war Wohnsitz von El Zagal, dem letzten König der Mauren in Almería und in diesem Dorf war es, wo Aben Humeya währen der Rebellion der Morisken zum König ausgerufen wurde, die durch heftige Gefechte niedergeschlagen wurde.
Boabdil lebt in der Alpujarra ein ruhiges Leben, mit einem seiner Söhne, das sich nur durch den Tod seiner Frau Morayma änderte. Er widmete zusammen mit seinem Windhund und dem Habicht einen großen Teil seiner Zeit der Jagd, in einem Land, in dem es reichlich Kaninchen, Hasen und Wildschweine gab; so wie Drossel, Turteltaube und Taube. Er war ein guter Reiter und und ritt häufig bis hinunter zu den Tahas von Berja und Dalías, um ganze Tage der Jagd zu widmen. Mit Sicherheit jagde König Boabdil auch in der Markgrafschaft des Zenete, eine Region mit sehr reicher Jagdbeute. Um dorthin zu gelangen, war es erforderlich, den Hafen von La Ragua zu durchqueren. Einige Orte dieser Gegend, wie El Cerecillo, werden den Naturliebhaber begeistern.
Wasserkult
Láujar de Andarax war die bevölkerungsreichste Taha (Dorf) der Alpujarra, mit etwa 7.000 Einwohnern, viele von ihnen Mauren; heute sind es nur noch etwa 2.000 Einwohner. In diesem Dorf widmete sich der letzte König von Granada ganz dem Familienleben und fröhnte einiger seiner Leidenschaften. Heute gibt es eine eine wunderschöne Kirche im Mudéjar-Stil, die Iglesia de la Encarnación (16. Jahrhundert), mit einem prächtigen barocken Altarbild und einigen Gemälden der holländischen Schule. Und ein Rathaus aus dem Jahr 1792, mit einem Glockenturm und einer Glocke, mit Herrenhäusern im maurischen Stil. Rund um die Stadt gibt es Gegenden von großer natürlicher Schönheit, wie Aufstig zum Pico del Chullo und die Ausläufer der Sierra Nevada, wobei dem Flusslauf gefolgt wird Andarax. Die Hauptstadt der Alpujarra in Almeria, als Erinnerung an die maurische Vergangenheit, huldigt den Wasserkult in den sechzehn Quellen, die in der ganzen Stadt verteilt sind. Nicht weit weg ist die Fuente Agria von Pórtugos, mit eisenhaltigem Wasser. Die ganze Alpujarra ist ein Lobgesang auf das Wasser, mit Kanälen, die die Terrassen bewässern, die in die Hügeln der Berge gehauen wurden, bis hinauf zur Sierra Nevada, mit dem Mulhacén, dem höchsten Berg der spanischen Halbinsel, ewiger Wächter über die gesamte Alpujarra.
Trauer wegen Morayma
Kaum in Láujar angekommen, begann die Sultanin Morayma, Ehefrau des Herrn über die Alpujarra, sich krank zu fühlen. Boadbdil hatte schon einen Sohn verloren und sorgte sich um seine Frau und beeilte sich daher, sich in der Nähe von einem Cousin niederzulassen, der in Fez (Marokko) regierte, um in die marokkanische Stadt umzusiedeln. Dies geschah vom Hafen Adra aus, an der Küste von Almería, ein Jahr nach der Ankunft in der Alpujarra, im Jahr 1493. Aber er ging ohne seine Ehefrau, mit der er in den letzten Tagen in Laujarglücklich war. Sie starb und mit seinem Gefolge trugen sie ihren Körper hinauf zum Schlossvon Mondújar, im Valle de Lecrín, wo sie begraben wurde. Es war eine lange und beschwerliche Reise, mit der gesamten Garderobe und Habseligkeiten einer Sultanin. Man kommt an Ugíjar vorbei, wo man sich die Kirche Iglesia de San Antón im mozarabischen Stil ansehen sollte und in Válor sollte man einkehren, wo Fernando de Córdoba y Válor geboren wurde, gekrönt als der König der Morisken, mit Namen Aben Humeya und wo jedes Jahr den Schlachten zwischen Mauren und Christen gedacht wird, eine der besten Darbietungen in ganz Andalusien. Weiter geht es nach Cadiar, ein Ort, wo sich die Wege mit einer der ältesten Kirchen der Alpujarra aus den Anfängen des 16. Jahrhunderts kreuzen. Im Anbau, Narila, wurde Aben Humeya unter dem "Olivo del Moro” gekrönt, der auch heute noch steht.
Sobald man die Sierra de la Contraviesa verlassen hat, kommt man zum Valle de Lecrín, einem ehemaligen Sumpf, der in eine fruchtbare Aue verwandelt wurde. Dúrcal hat immer noch eine interessante Kirche aus dem 16. Jahrhundert und auf dem Weg nach Mondújar kommt man zum Río Dúrcal. Auf der einen Seite gibt es eine schöne und majestätische römische Brücke sowie eine bemerkenswerte Brücke aus Eisen aus dem neunzehnten Jahrhundert, die letztere entworfen von Le Corbusier in Einklang mit dem Eiffelturm.
TOUREN DURCH DIE ALPUJARRA
Tour 1.- Man nimmt den Weg von Almería die C-332 und wendet sich nach Alhama (Siedlung Los Millares) - Canjáyar – Fondón - Láujar de Andarax - Fuente Victoria - Marquesado del Zenete (atravesando el Hafen von La Ragua) - Naturlandschaft El Cerecillo.
Tour 2.- Weiter auf der C-332 und sobald man abgefahren ist nach Láujar de Andarax - Ugíjar - Válor - Cádiar - Durchquerung der Sierra de la Contraviesa - Órgiva (das wichtigste Dorf der Gegend)
Tour 3.- Nachdem man Órgiva verlassen hat geht es nach Lanjarón (heiße Quellen, beeindruckende Überreste der maurischen Burg) - Valle de Lecrín (Taha de Lecrín) - Nigüelas – Dúrcal – Mondújar (wo Morayma begraben ist, die Ehefrau von Boabdil)