Das Linares von Andrés Segovia und Raphael
Mehrere sehr unterschiedliche musikalische Genies treffen in der kleinen, aber weltoffenen Stadt Linares aufeinander, die sich seinerzeit als Industrie- und Bergbaustadt verstand und den von der Arbeit und dem Schweiß unter Tage inspirierten tiefgründigen Flamenco sehr schätzte. Die Tour zum Kennenlernen des klassischen Gitarristen Andrés Segovia umfasst das Museumshaus, in dem er geboren wurde und in dessen Krypta sich sein Grab befindet, sowie die umfangreiche Arbeit, die von seiner Stiftung geleistet wurde. Der Sänger Raphael seinerseits hat dem Museum, das seinen Namen trägt, Hunderte von Stücken gestiftet, die einen Einblick in ein musikalisches Phänomen geben, das die Welt im Sturm eroberte. Der alte Getreidespeicher der Stadt, in dem das Raphael-Museum untergebracht ist, ist auch eine Hommage an andere berühmte Landsleute wie Carmen Linares und Palomo Linares.
Einige Akkorde des Meistergitarristen erklingen aus der Uhr auf der Plaza del Ayuntamiento. Mit diesem schönen Detail wird an den Musiker erinnert, aber in Linares gibt es auch eine Stiftung und Museum über sein Leben und Werk. Im alten Palast der Orozco im Herzen des historischen Zentrums liegen rund um einen Säulenhof ein Musiksaal, ein Versammlungsraum und ein Garten für Freiluftaktivitäten mit einem umfangreichen Kulturprogramm. Im ersten Stock befinden sich das Museum, das Archiv und die Bibliothek. Im Untergeschoss ist die Krypta, in der seit 2002 die sterblichen Überreste von Andrés Segovia ruhen.
Sein Vermächtnis ist auch in mehreren Wahrzeichen der Stadt präsent, wie dem Denkmal für den Komponisten, seinem Geburtshaus und der Straße, die seinen Namen trägt. Das Internationale Gitarrentreffen Ciudad de Linares, das den Namen des virtuosen Gitarristen trägt, hat inzwischen 29 Ausgaben erlebt.
Nicht weniger stolz ist man in Linares auf einen anderen Musikstar, in diesem Fall des Pop- und Melodiestils. In Linares ist eine Straße nach Raphael benannt, es gibt ein Museum, das seinem Werk gewidmet ist, und eine kürzlich errichtete Statue. Das Museum, dem er mehr als 400 Originalstücke gestiftet hat, würdigt den künstlerischen und beruflichen Werdegang des Sängers, der persönlich an der Gründung des Museums beteiligt war und dessen Engagement bis heute anhält.
Der Raum mit den in allen Teilen der Welt gewonnenen Auszeichnungen ist beeindruckend. Besonders hervorzuheben ist seine Uran-Schallplatte, die er 1980 für 50 Millionen verkaufte Tonträger erhielt. Er ist einer von nur fünf Musikern bzw. Bands weltweit, die diese Auszeichnung bekamen. Die Besucher können auch die digitalen Geräte benutzen, die den Besuch ergänzen und alle audiovisuellen und akustischen Inhalte der Geschichte des Künstlers von seiner Kindheit bis 2010 enthalten.