Comares
Dieser kleine Verwaltungsbezirk liegt auf einem Berg, der im Norden das Tal von Periana und Teil der Berge der Axarquía beherrscht und im Süden aus dem Tal de Vélez und der Sierra de Tejeda besteht.
Arabischen Ursprungs, hat der Ort die Physiognomie der Dörfer erhalten, die sich um eine Burg anordnen. Die Straßen sind eng und gewunden, die ein- bis zweistöckigen Häuser weißgekalkt.
Die architektonischen Elemente von Interesse sind die Reste der Festung, der Hügel Masmúllar, der Brunnen und die Kirche Nuestra Señora de la Encarnación im Mudéjar-Stil.
Geschichte
Aufgrund der strategischen Lage, auf der Spitze eines Berges, von wo aus ein Großteil der Axarquía überschaut wird, gehen die Ursprünge auf die Prähistorie zurück.
Wahrscheinlich siedelten sich hier auch iberische Stämme an und wurde später von den Römern kolonialisiert.
In den nasridischen Texten wird Comares unter dem Namen Hisn Qumarich (die Burg von Comares) erwähnt.
Sie stellte während der Muladí-Rebellion, die vom Rebellen Omar Ben Hafsún angeführt wurde, eine der Hauptverteidigungspunkte dar, bis sie Anfang des 10. Jahrhunderts von Abderramán III wieder eingenommen wurde. Einige Schriftsteller haben die befestigte Stadt von Bobastro in die Hochebene von Masmúllar oder Mazmúllar situiert, obwohl es sicher ist, dass sich diese Siedlung auf der Hochebene von Villaverde befand, die zwischen den heutigen Verwaltungsbezirken Álora und Ardales liegt.
Im 11. Jahrhundert war es die Bezirkshauptstadt der Ortschaften El Borge, Almáchar, Moclinejo und Cútar, die sich unter dem Namen "Las Cuatro Villas" vereinigt hatten und unter dem Schutz der Burg von Comares standen.
Im Mai 1487, etwas später nach dem Vélez Málaga in christliche Hände gefallen war, schwor Mohamed El Jabis, der letzte muslimische Vogt von Comares, den Katholischen Königen einen Lehnseid, um die Kriegsrepressalien zu vermeiden und einige Rechte für die muslimische Bevölkerung zu erhalten. Das Leben der Morisken, auch wenn sie in Comares größere Vorteile als in anderen Dörfern der Axarquía genossen, war trotzdem bestimmt nicht einfach. Ein Beleg dafür ist, dass sie allmählich die Fincas verließen, die laut den Chroniken von 1490 mit Altchristen, die aus Extremadura, anderen Ecken Andalusiens, Valencia und sogar Portugal und Galizien stammten, wieder bevölkert werden mussten.
Im Jahre 1512 bildete das Städtchen Teil der Markgrafschaft von Comares, dessen Herr Don Diego Fernández von Córdoba war.
Auch wenn die Einwohner von Comares nicht direkt am fast allgemeinen Aufstand der Morisken, 1568-1569, beteiligt waren, so betraf die nachfolgende Vertreibung im Jahre 1570 alle Mudejaren, die seit Jahrhunderten in diesen Gegenden lebten.