Rondeles-Fest

Am 12. Dezember, dem Vorabend des Lucientags, erstrahlt der Ort Casarabonela in der Provinz Malaga bei der Verbrennung der rondeles genannten Strohmatten in hellem Licht.

Diese jahrhundertealte Tradition geht auf eine Prozession der Ölmüller zurück, die zu Ehren der Göttlichen Hirtin „Divina Pastora“ als Dank für die Olivenernte brennende Strohmatten aus Espartogras durch die Straßen trugen.

1999 erhielt die Statue der Göttlichen Hirtin den Namen „María Santísima de los Rondeles“. Seit dem Jahr 2000 wird sie in der restaurierten Wallfahrtskapelle La Veracruz aufbewahrt, wo jedes Jahr am 12. Dezember die Prozession ihren Anfang nimmt.

Die Veranstaltung gilt als Fest von touristischen Interesse in Andalusien.

Gegen 22 Uhr wird das Feuer geweiht, mit dem anschließend die in Öl getränkten Strohmatten in Brand gesetzt werden. Die Prozessionsteilnehmer starten an dem an der Wallfahrtskapelle La Veracruz gelegenen Platz und begleiten die Statue der Virgen de los Rondeles bis zur Pfarrkirche Santiago Apóstol, die sich am höchsten Punkt des Ortes befindet.

Während des gesamten Umzugs begleitet der Klang traditioneller Musikinstrumente, wie etwa maurische Kastagnetten, die Prozession der brennenden Matten. Es herrscht ein einzigartiges, von Licht, Schatten und Klang beherrschtes Ambiente.

Auf der Höhe des Wasserbrunnens „Caño de Álora“ macht die Prozession einen Halt, um die Intensität der Flammen etwas zu mindern; kurz vor Mitternacht dann endet der Festzug zu Ehren der Heiligen an der ehemaligen Hauptmoschee, der heutigen Pfarrkirche Santiago Apóstol. Die Heiligenstatue wird in die Kirche gebracht, wo sie für ein paar Tage verweilen wird. Sobald sie ihren Platz in der Kirche eingenommen hat, ertönt ein Loblied zu ihren Ehren.

Am Brunnen hinter der Kirche löschen die Wallfahrer ihre Flammen. Nun beginnen die vergnüglichen Festveranstaltungen, die bis weit in den Morgengrauen dauern.

Am zweiten Samstag nach dem 12. Dezember kehrt die Heiligenstatue in ihre Wallfahrtskirche zurück. Diesmal allerdings folgt die Prozession einem anderen Weg; die Strohmatten werden von Kindern getragen. Es werden Weihnachtslieder gesungen und die Strecke wird nicht nur von den brennenden Strohmatten, sondern auch von kleinen, an den Häuserwänden angebrachten Lampen erhellt.