Cantillana

In der Ebene am rechten Flussufer des Guadalquivir an dessen Zusammenfluss mit dem Viar am Fuße der Sierra Norte de Sevilla, an den letzten Ausläufern der Sierra Morena, gelegener Ort.

Auch bekannt als „Herzstück der Ebene“.

Seine Entwicklung und Struktur sind die direkte Folge seiner Lage, denn er dehnte sich in kreisförmigen Sektoren rund um seinen ursprünglichen Kern, den Kirchhügel, aus. Dieser war einst von einer Mauer aus arabischer Zeit umgeben, die wiederum eine vormals römische Mauer ersetzte, von der heute nur noch einige wenige Überreste erhalten sind.

Cantillana liegt nur 32 Kilometer von der Provinzhauptstadt Sevilla entfernt und gehört zum Landschaftsgebiet Vega del Guadalquivir sowie zum Landschaftsgebiet Sierra Morena de Sevilla.

Seine geographische Lage hat die Landwirtschaft als Quelle seiner Entwicklung begünstigt, wobei heute der Zitrusfrüchtesektor zweifellos der wichtigste ist.

Darüber hinaus ist Cantillana auch bekannt für seine reiche und vielfältige Handwerkskunst, seine Sattlerei, seine Töpferei und seine Keramik. Kunstzweige, die bis heute in repräsentativen Werkstätten im Landkreis gepflegt werden, wobei die charakteristischste und einzigartigste Handwerkstätigkeit der Gemeinde im Knüpfen von Umschlagtüchern besteht. Die mit Knoten an den sogenannten Manila-Tüchern befestigten Seidenfransen bilden verschiedene Arten von Mustern, die auch als Gitter bezeichnet werden.

Geschichte

Die ersten Ansiedlungen gehen auf die Jungsteinzeit zurück. Aus dieser Zeit wurden zahlreiche Überreste gefunden. Der Ort wurde von den Turdetanen gegründet und hieß Llia oder Hipalia.

Während der römischen Herrschaft wurde er zu einem wichtigen Flußhafen namens Naeva. Seine Bedeutung belegt die Tatsache, daß hier eigene Münzen geprägt wurden.

In der Zeit des Al-Andalus wurde er Cantiliana genannt, wodurch seine heutige Bezeichnung entstand. Er war eine bedeutende Festung an der Strecke zwischen Córdoba und Sevilla.

Er wurde im April 1247 nach einer langen Belagerung von Ferdinand III. erobert, und bei der Aufteilung an den Jakobinerorden abgetreten, bis er im Jahre 1252 dem herrschaftlichen Gut der Kirche von Sevilla zugeteilt wurde.

Die Katholischen Könige stellten ihm eine Urkunde mit Privilegien aus, die zur Zeit im Rathaus aufbewahrt wird, und zwar wegen seiner mehrfach geleisteten Beiträge zu den Ausgaben der Krone.

König Philipp II. verkaufte den Ort 1574 an die Vicentelos de Leca, Grafen von Cantillana.

Namhafte Personen
Antonio Vega, Bildschnitzer.
José Ceballos, Theologe aus dem 18. Jh.