Camarón de la Isla
Vollständiger Name
Geburtsdatum
Geburtsort
Biografie
José Monge Cruz wurde am 5 Dezember 1950 in der Nummer 29 der Callejuela del Carmen in San Fernando geboren und starb am 2 Juli 1992 in Badalona an einer Lungenkrankheit. Mit acht Jahren sang er bereits sporadisch in der berühmten Venta de Vargas, wohin ihn sein Bruder Manuel brachte, damit er etwas Geld verdienen konnte. Dort lernte er viele Flamencokünstler kennen, und schon in frühester Kindheit schloss er Freundschaft mit Alonso Núñez Rancapino aus Chiclana. Mit zwölf Jahren ist er bereits ein glühender Verehrer von Manolo Caracol. Allerdings möchte Camarón zu jener Zeit noch Torero werden, seine große Leidenschaft, zusammen mit dem Freund aus seinem Heimatort Manuel el del Lunar.
Unterdessen reist er 1963 zusammen mit Paco Betordo und Rancapino nach Sevilla zur Feria de Abril, um in der caseta der Venta de Vargas zu singen. Hier lernt er Antonio Mairena, Juan Talega und Lola Floreskennen. Mit erst vierzehn Jahren nimmt er an dem Film von Rovira Beleta El amor brujo teil, dessen Hauptdarsteller Antonio Gades war. Und ein Jahr darauf in Málaga beginnt sein professioneller Werdegang, als er Antonio El Chaqueta im El Tamboril kennen lernt. José erlebt einen seiner großen Momente, als er mit sechzehn Jahren den ersten Preis der zweiten Gruppe auf dem 4 Festival des Cante Jondo in Mairena del Alcor gewinnt, was ihm dazu verhilft, an der Caracolá in Lebrija zum Gedenken an Juaniquín teilzunehmen, zusammen mit El Lebrijano, El Perrate de Utrera, Manolito de María, Curro Malena und El Turronero.
Camarón gelangt nun erstmals zu einem gewissen Ruhm, zumal er jetzt endgültig seinen Heimatort verlässt, um mit dem Ensemble von Miguel de los Reyes nach Madrid zu ziehen, mit dem er in dem Festsaal namens Sayro auftritt. 1968 wird er Mitglied der Stammbelegschaft des Tablao Torres Bermejas, wo er Bekanntschaft mit dem Gitarristen Antonio Arenas schließt, der 1969 seine erste Platte für ihn aufnimmt und ihn auf eine Tournee durch Venezuela mitnimmt. Das bedeutendste Ereignis in der Biografie von Camarón in jenen Jahren ist jedoch seine Begegnung mit Francisco Sánchez Gómez, Paco de Lucía, einem jungen Gitarristen aus Algeciras, mit dem er sicherlich das beste Flamenco-Paar der Mitte des 20 Jahrhunderts bildet. Die Beziehung zwischen beiden wird intensiver und bringt eine erste LP mit dem Titel Al verte las flores lloran hervor, die 1969 veröffentlich wird. Im darauf folgenden Jahr macht Camarón eine Tournee mit dem Ensemble von Juanito Valderrama, zusammen mit la Niña de la Puebla, La Niña de Antequera, Juan Habichuela und Dolores Abril. Und 1971 gibt er zwei neue Platten gemeinsam mit Paco heraus: Cada vez que nos miramos und Son tus ojos dos estrellas 1972 veröffentlicht er Canastera und verlässt das Torres Bermejas. Dies sind die Blütejahre des Camarón de la Isla. Caminito de Totana (1973) erscheint, und der Lehrstuhl für Flamencologie von Jerez zeichnet ihn 1974 mit einem Preis aus, genau ein Jahr vor der Veröffentlichung von Arte y majestad, einer Platte, die mit einigen bulerías zu Ehren von Curro Romero beginnt. Er heiratet Dolores Montoya la Chispa im Jahre 1976, als er Rosamaría herausgibt, und wird zum ersten Mal sporadisch von Tomatito begleitet. Und so kommt es zum Ende seiner Beziehung mit Paco de Lucía, der nach der Veröffentlichung von Castillo de arena im Jahre 1977 eine erfolgreiche. Solo-Karriere startet. Camarón befand sich nun mitten in einem Wandlungsprozess. Er hatte der Welt des Flamenco bereits seine Strenge bei der Beschäftigung mit den orthodoxen Stilen bewiesen. Doch er gab sich damit nicht zufrieden, so dass er mit Hilfe von Ricardo Pachón 1979 La leyenda del tiempo aufnimmt, eine innovative Platte, auf der bereits José Fernández Torres, Tomatito, als Gitarrist zu hören ist. Sein Honorar steigt 1980 auf bis zu eine Million Peseten (6010,12 Euro) an, als er ein legendäres tête-a-tête mit Enrique Morente beginnt.
Von nun an geht es Schlag auf Schlag. Er veröffentlicht Como el agua (1981) und nimmt an Dutzenden von Festivals teil In den folgenden Jahren bringt er Calle Real, Viviré und Te lo dice Camarón heraus. Ende der Achtziger wird er in Frankreich berühmt, und 1988 singt er für Curro Romero bei einem Stierkampf, der von der Vereinigung Tagore in Badajoz organisiert wird. Danach erscheinen Soy gitano und Potro de rabia y miel(1992), im Rückblick betrachtet seine letzte Platte, die bereits im Vorfeld seines Todes veröffentlicht wird. Am 19 März wird er in die Clínica Quirón eingeliefert, wo ihm eine schwere Lungenentzündung diagnostiziert wird. Am 2 Mai kommt die Bestätigung, dass er an unheilbarem Lungenkrebs leidet, der ihm am 2 Juli endgültig das Leben aushaucht. Mehr als 100.000 Menschen kamen zu seiner Beerdigung, die damals alle noch nicht wussten, dass ihm die Landesregierung von Andalusien neun Jahre später posthum den Goldenen Schlüssel des Cante verleihen würde, eine Auszeichnung, die viel Polemik hervorrief, die ihm jedoch zu Teil wurde, weil seine Stimme noch immer fortlebt.
Diskografie
Hier findet man zahlreiche Lieder, von denen die meisten direkt aufgenommen wurden. Viele davon sind Teile von Samplern, die in niedriger Qualität auf Kassetten vorliegen, die an Tankstellen verkauft wurden und auf deren Cover der Titel und das Flamenco-Genre zu sehen war. z. B. "Camarón por Bulerías".
Camarón bei SGAE registriert.
DISKOGRAPHIE:
1969 Al verte las flores lloran. Mit Paco de Lucía
1970 Cada vez que nos miramos. Mit Paco de Lucía
1971 Son tus ojos dos estrellas. Mit Paco de Lucía
1972 Canastera. Mit Paco de Lucía
1973 Caminito Totana. Mit Paco de Lucía
1974 Soy caminante. Mit Paco de Lucía
1974 La Virgen María/A Belén pastores (Single)
1975 Arte y majestad. Mit Paco de Lucía
1976 Rosa María. Mit Paco de Lucía
1977 Castillo de arena. Mit Paco de Lucía
1979 La leyenda del tiempo. Mit Tomatito
1981 Como el agua. Mit Paco de Lucía
1983 Calle Real. Mit Tomatito
1984 Viviré. Mit Tomatito
1986 Te lo dice Camarón. Mit Tomatito
1989 Soy gitano. Mit Tomatito (Album) ESP: Gold (50 000 Kopien)
1992 Potro de rabia y miel. Mit Paco de Lucía
2013 La Leyenda Del Tiempo - Edición 35º Aniversario
Live-Aufnahmen
1987 Flamenco vivo. Mit Tomatito
1994 Camarón nuestro ESP: Gold (50 000 Kopien)
1999 París 1987 ESP: Platin (100 000 Kopien)
2005 Venta de Vargas
2010 San Juan Evangelista '92
Recopilatorios
1990 Autorretrato
1992 Una leyenda flamenca
1994 Nochebuena gitana
1996 Antología ESP: Platin (100 000 Kopien)
2000 Antología inédita ESP: Platin (100 000 Kopien)
2004 Alma y corazón flamencos ESP: Gold (50 000 Kopien)
2005 Camarón La Película (CD und DVD)
2008 Reencuentro (CD und DVD) ESP: Gold (40 000 Kopien)
2012 Con Camarón