Archidona
Zwischen Olivenhainen und Weidegebieten liegt Archidona, am Fuße des Pico del Conjuro (Gipfel des Zaubers), an der Straße, die Antequera mit der Provinz Granada verbindet.
Der Verwaltungsbezirk bietet viele Plätze von großen landschaftlichen oder urbanistischen Interesse. Die Lagunen, Grande und Chica sowie die Hoz de Arroyo Martín stehen an erster Stelle. Was die architektonischen Elemente anbelangt, so ist die Plaza Ochavada, die eine Mudéjar-Tendenz hat und vom französischen Stadtbild inspiriert worden ist, besonders erwähnenswert.
Andere interessante Monumente sind: Das Sanktuarium der Virgen de Gracia, das auf den Ruinen der alten Burg gebaut wurde, die Wallfahrtskirche "Ermita del Nazareno" und die alte Kornkammer.
Geschichte
Der Ursprung von Archidona geht auf die Prähistorie zurück, wie es die bedeutenden archäologischen Funde belegen, die aus dem Paläolithikum stammen.
Die ersten Siedlungen von Relevanz führten die "túrdulos" durch (Iberischer Volksstamm).
Die Phönizier initiierten den Bau der Stadtmauer.
Für die Karthager war dieser Ort von strategischer Bedeutung. Die verstärkten die mauern und während des Krieges zwischen den Römern und Karthagern erlangte die Stadt eine gewisse Bedeutung.
Während der Römerzeit wurde die Stadt Arx Domina genannt, die Araber nannten sie Arxiduna, von dem der heutige Name abgeleitet wurde.
Während der muslimischen Herrschaft durchfuhr die Stadt diverse Etappen. Im Jahre 756 wurde Abderramán I. zum Emir von Cordoba ernannt, Archidona, die von ihm abhing wurde die Hauptstadt der Cora de Rayya (Cora: arab. Provinz), deren Grenzen mit denen der heutigen Provinz Málaga übereinstimmen.
Archidona befand sich im Zentrum der Muladí-Rebellion, Ende des 9. Jahrhunderts und Anfang des 10., die von Omar Ben Hafsún angeführt wurde, der sie zum Stützpunkt umfunktionierte. 907 wurde die Stadt vom Emir Abd Allah erobert. Nach dem Fall von Bobastro, Hauptfestung der Muladí-Rebellion fiel sie im Jahre 928 in die Hände Abderramán III, unter dem das Gebiet eine Epoche des Wohlstands erlebte, die Industrie, der Handel und die Landwirtschaft steigen an. Nichtsdestotrotz endete diese Zeit mit dem politischen und wirtschaftlichen Zerfall, den die Geschichtsepoche, die als die Königreiche der Taifas bekannt ist, bedeutete. Somit standen die Ländereien gegen Ende des 11. Jahrhunderts völlig veramt und verlassen dar.
Gegen 1238 hing der Ort vom nasridischen Königreich Granada ab und wieder erlebte Archidona eine Blütezeit, den vor allem die Seidenproduktion und der Seidenhandel mit sich brachten. Nach kurzer Zeit drehte sich das Rad der Zeit ein weiteres Mal und unterbrach den Wachstum dieses Gebietes: Anfang des 14. Jahrhunderts initiierten die Christen ihre Expeditionen durch dieses Territorium, das sich in ein Grenzgebiet wandelt, was die periodische Plünderung der Felder mit sich zog.
Archidona wurde im Jahre 1462 endgültig von Don Pedro de Girón, Großmeister des Calatravaordens, erobert.
Die heutige Ortschaft entstand Anfang des 16. Jahrhunderts, als angefangen wurde die sogenannte Villa Baja zu bauen.
Diese alte Geschichte, die von Ereignissen nur so durchzogen ist, und das Interesse der Einwohner, dieses Kulturgut zu erhalten, haben es geschafft, dass mit der Zeit die Stadt zu einem kunsthistorischen Komplex erklärt worden ist.
Namhafte Personen
Fray Martín de León y Cárdenas. Während der Regentschaft von Felipe V. war er in Sizilien und Neapel Vizekönig.
Bartolomé Martín Hernández, er gründete 1560, inmitten des Amazonas eine Stadt, die den Namen Archidona de Ecuador.
Miguel Cabello de Balboa, Schriftsteller des sechzehnten Jahrhunderts.
Augusto Miranda Godoy, Minister für die Marine unter Präsident Eduardo Dato.
Emilio Lafuente y Alcántara, Historiker und Arabist.
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