Archäologischer Komplex von Galera: Castellón Alto und Tútugi
Castellón Alto, eine riesige, teilweise ausgegrabene Anhöhe oberhalb des Flusses, bietet einen beeindruckenden Anblick. Verteilt auf mehrere Terrassen sind ehemalige Wohnbereiche der El-Argar-Kultur (vor mehr als 4.000 Jahren) erkennbar. Die gehobenen Schichten lebten auf der obersten, vom Rest der Siedlung durch eine Umfassungsmauer getrennten Terrasse und hatten direkten Zugriff auf Wasser. Ebenfalls in Galera befindet sich die Iberische Nekropole von Tútugi, in der zahlreiche Gräber restauriert wurden. Außerdem gibt es hier ein Museum, eine Ausstellung über das ehemalige Höhlenleben, Sismiten. Genießen Sie eine spannende Reise in die vorrömische Vergangenheit und vieles mehr!
Während der Bronzezeit entstand im Südosten der Iberischen Halbinsel die El-Argar-Kultur, die sich zu einer der bislang komplexesten und relevantesten Kulturen entwickelte. Vor 4.000 Jahren bildete sie eine der ersten städtischen und staatlichen Gesellschaften im westlichen Mittelmeerraum. Bei einem Besuch der Hochebene von Granada bzw. der Gemeinde Galera sollten Sie unbedingt die faszinierende Fundstätte der El-Argar-Kultur Castellón Alto besichtigen, die auf die Zeit zwischen 1900 und 1600 vor unserer Zeitrechnung datiert wird.
Dieser archäologische Komplex, der sich über zwei große, miteinander verbundene Geländeeinheiten erstreckt, ist dank seines hervorragenden Erhaltungszustands ein beeindruckendes Erbe jener Zeit. So finden sich hier einerseits die Anhöhe bzw. der Damm mit den Wohnungen auf drei künstlich angelegten Terrassen, und andererseits der Hang des angrenzenden Berges. Darüber hinaus umfasst die Fundstätte eine obere Terrasse, die vom Rest der Siedlung durch eine Umfassungsmauer getrennt ist und eine Art Akropolis bildet, in der die gehobenen Schichten lebten und herrschten.
An dieser Ausgrabungsstätte besonders hervorzuheben ist der Fund von 130 Gräbern innerhalb der Wohneinheiten. Mit Ausnahme der in Urnen beigesetzten Kinder befinden sich alle diese Gräber in künstlich in den Fels gehauenen kleinen Höhlen, von denen die meisten mit großen Steinplatten verschlossen sind. Alle weisen je nach sozialem Status und Geschlecht unterschiedliche Grabbeigaben auf.
Die hervorragende Erhaltung der archäologischen Reste hat dazu geführt, dass wichtige Erkenntnisse über die Umwelt jener Zeit und ihre wirtschaftliche Nutzung gewonnen werden konnten. Genießen Sie einen Rundgang durch die Rekonstruktion der Siedlung, in der Sie das Alltagsleben seiner einstigen Bewohner näher kennenlernen können.
Aber Castellón Alto ist nicht der einzige Schatz, der Sie in Galera erwartet. In dieser Gemeinde befindet sich auch die Iberische Nekropole von Tútugi, die bis zu neun verschiedene Bestattungsstrukturen aufweist. Dank erfolgreicher Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten ist es möglich, das ursprüngliche Erscheinungsbild zu betrachten, das die Nekropole einst während ihrer Verwendung (5. und 3. Jh. v. Chr.) besaß.
Besuchen Sie die Sehenswürdigkeit unbedingt während der Tagundnachtgleichen!
Außerdem verfügt die Anlage über ein Informationszentrum, das wissenswerte Details über die Fundstätte vermittelt und die Bedingungen für die Besichtigung erläutert. Im Museum von Galera kann neben zahlreichen weiteren wertvollen Ausstellungsstücken die Mumie von Galera besichtigt werden, die nach Ötzi (Alpen, 1991) älteste und am besten erhaltene Mumie der eurpäischen Vorgeschichte.
