Antonio Mairena: Flamenco-Spaziergang durch Mairena del Alcor
Eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des Flamenco im 20. Jahrhundert
Antonio Mairena (Mairena del Alcor, 1909 – Sevilla, 1983)
Flamenco-Größe
Flamencosänger. Antonio Cruz García wird am 7. September 1909 in der Provinz Sevilla in Mairena del Alcor geboren, dem Ort, der ihm auch seinen späteren Künstlernamen einbringt. Als Sohn von Rafael Cruz Vargas und Aurora García Heredia wächst Antonio Mairena in einer bescheidenen Familie mit Leidenschaft für die Flamencokunstauf. Seine Mutter vermittelt ihm die Bedeutung des Tanzes und derrituellen Bewegung ausschließlich in der Intimität familiärerZusammenkünfte; sein Vater hingegen schärft sein Gehör für den Klang des in der Flamencokunst typischen Schmerzensschreis Quejío, fürden tiefgehenden Gesang aus den Eisenschmieden, in denen auch das „Kindvon Rafael", wie Antonio Mairena in seiner Jugend genannt wird, seinenEinsatz leistet.
Die 1960er- und 1970er-Jahre stellen die Epoche der künstlerischenKonsolidierung Antonio Mairenas dar. In dieser Zeit lässt er dieFestgesänge hinter sich und kümmert sich intensiv um seine Anerkennungals Künstler, ein Prozess, der seinen Höhepunkt mit der AuszeichnungMairenas mit dem Goldenen Schlüssel des Flamencogesangs 1962 erreicht.Genau hundert Jahre, nachdem dieser Preis zum ersten Mal an Tomás „ElNitri" verliehen wurde, geht Mairena als Sieger des Nationalen Wettbewerbs der Flamencokunst von Córdoba hervor, eine aufgrund der „Reinheit seines Flamencogesangs" nicht unumstrittene Entscheidung.
Dieser Anerkennung folgen verschiedene weitere Hommagen wie beispielsweise die Auszeichnung durch den Flamencologie-Lehrstuhl in Jerez, der Mairenaschon vorher (1959) zum Ehrenvorsitzenden ernannt hatte, oder andereAnerkennungen, von denen insbesondere der Nationale Preis fürFlamencogesang 1971 zu erwähnen ist. Zeitgleich wird das Haus der Flamencokunst Antonio Mairena im Geburtsort des Künstlers gegründet; ab 1962 findet zudem das seinen Namen tragende Festival statt.
Flamenco-Route
Der Rundgang beginnt am touristischen Plaza de Antonio Mairena, der vomGebäude der Stadtverwaltung und der in Bezug auf den Jondo-Gesang„Allegorie der Kultur" genannten Skulptur beherrscht wird. Von diesemAusgangspunkt, der ganz in der Nähe des Geburtshauses des berühmtenFlamencosängers Antonio Mairena liegt, lassen sich alle Straßen derAltstadt gut erreichen.
Hier können Sie das 1968 gegründete besichtigen, das als Kultstätte für alle Fans der Flamencokunst gilt.Tauchen Sie ein in die wunderschöne Altstadt und schlendern Sie durchdie uralte Calle Real, die mit ihrem Blumenschmuck und ihrenwunderschönen Fassaden fasziniert, bis Sie zu zwei wahren Kulturschätzen gelangen, der und der Burg von Luna, beide aus dem 14. Jahrhundert. Anschließend geht es weiter zum spektakulären Palais der Herzöge von Arcos, ein Gebäude im Mudéjar-Stil aus dem 15. Jahrhundert.
Danach führt der Rundgang in Richtung der zentral gelegenen Calle Esclavadurch typische Fußgängerzonen aus der Zeit der Mauren bis zu den Restendes ehemaligen Stadttors El Arco aus der Mudéjar-Zeit. Weiter auf der Calle Ancha gelangen Sie zum Eingang des Friedhofs von San José, wo sich das Mausoleum von Antonio Mairena befindet, ein emblematisches Kunstwerk in Erinnerung an den Flamencosänger und eine Hommage an den Jondo-Gesang.
Zum Abschluss des Tages empfehlen sich unbedingt noch Besuche, wenn auch nur kurze, auf dem alten Messegelände von Mairena, das älteste Andalusiens, beim Denkmal zu Ehren des Cante Grande und an der Plazoleta de Cervantes mit ihrer dem Aufenthalt dieses berühmten Schriftstellers in der Stadt gewidmeten Skulptur. Hier endet der Rundgang.
Grüner Weg von Los Alcores
Der Grüne Weg von Los Alcores ist eine Strecke, die parallel zur Küste von Los Alcores durch die Ebene verläuft und von der Ortschaft Alcalá de Guadaíra bis nach Carmona in der Provinz Sevilla führt. Ebenfalls auf dem Weg liegen Mairena del Alcor und El Viso del Alcor, alles im Landkreis La Campiña.
Der Grüne Weg von Los Alcores bietet eine hervorragende Gelegenheit, umherrliche Blicke auf die Ebene, das Flussufer des Guadaíra, das Umlandvon Los Alcores und die Olivenhaine zu genießen.
Der Weg beginnt in Alcalá de Guadaíra an der Hacienda La Piñera und derheute fast verschwundenen Quelle und Tränke „Mal Nombre". Anschließendgeht es vorbei an der alten Pumpstation „El Adufe", die 1883 von denEngländern eingeweiht wurde und sich heute in einem wahrlichbedauernswerten Zustand befindet, und an der ganz nah am Weg gelegenenMühle arabischen Ursprungs, die auch die Namen „Del Realaje" bzw. „PiéAlegre" trägt und die zum ersten Mal Mitte des 13. Jahrhundert im Rahmen der Aufteilung durch Ferdinand III erwähnt wurde.
Die Anhöhe, auf der die Burg von Alcalá thront, kann durch einen Tunnel umgangen werden, der einzige Tunnel,der durch Los Acores führt und Sie an den Platz und den Brunnen „ElPerejil" bringt. Weiter geht der Rundgang über die freien Flächen, aufdenen sich einst der Bahnhof und das Kloster San Francisco befanden. Auf Ihrer rechten Seite befindet sich stets der mit Mehlmühlen gespickteFluss.
Auf demWeg in den Ort Gandul kommen Sie vorbei an der Erziehungsanstalt SanFrancisco de Paula, ein Zeugnis jener Epoche, zu der in Alcalábedeutende Bauwerke im regionalistischen Stil errichtet wurden. In derFerne erhebt sich die Burg von Marchenilla. Nicht ganz so weit entferntbefinden sich die neun Mühlen, die den gleichen Namen wie das Flüsschentragen, und die heute verlassen, umgebaut oder völlig verschwunden sind.
Bei Ihrer Ankunft am in Ruinen gelegenen Bahnhof von Gandul können Sie dieReste der Herberge besichtigen, in der einst Washington Irving aufseiner bekannten Reise nach Granada Halt machte. Nebenan befindet sicheine alte Ölmühle im gleichen Zustand.
Bevor Sie das Gemeindegebiet von Alcalá de Guadaíra verlassen, durchquerenSie noch einen der wenigen Palmenhaine Andalusiens, eine Nekropole mitDolmen und eine römische Stadt auf dem Gebiet von „La Mesa" – allesbeherrscht von der Bastion „El Toruño", dem Wehrturm der Stadtmauer, die einst eine Siedlung aus der Bronzezeit beschützte. Nach der Talsohle,die auch „Cañada Honda" genannt wird und in der noch heute ein römischer Brunnen erhalten ist, betreten Sie das Gemeindegebiet von Mairena del Alcor. Dieser in Carmona endende Abschnitt des Weges ist nicht wenigerbedeutend und befindet sich in demselben vernachlässigten Zustand.