Ermita de la Virgen de la Peña

Diese am höchsten Punkt des Ortes gelegene Wallfahrtskirche stammt aus dem 18. Jahrhundert. Ihr Seiteneingang im gotischen Stil lässt vermuten, dass sie auf den Resten eines früheren Gotteshauses errichtet wurde.

Anfang des 20. Jahrhunderts fanden mehrere Umbauten an der Wallfahrtskirche statt. In erster Linie kam es zu Veränderungen an den Umfassungsmauern der 1917 erweiterten Anlage, unter anderem aufgrund der im August stattfindenden Viehmesse. Während des Spanischen Bürgerkriegs diente die Wallfahrtskirche sowohl als Verwaltungslager als auch als Bunker zum Schutz vor Luftangriffen.

Hier befindet sich die Virgen de la Peña, die Schutzheilige von Añora. Die kleine, nur 17,5 cm hohe Statue ist aus polychromem Eichenholz geschnitzt und wahrscheinlich romanischen Ursprungs. Womöglich handelt es sich um den Knauf des Banners eines Kreuzfahrers, denn durch Añora führten zahlreiche Kreuzzüge.

Der Legende nach glaubte ein Schäfer, der sich mit seiner Herde auf der Anhöhe über dem Ort befand, auf einem Fels ein Vögelchen auszumachen. Der Schäfer griff nach einem Stein und warf nach ihm. Da entdeckte er, dass es sich nicht um ein Vögelchen, sondern um die Gestalt einer Jungfrau mit dem Jesuskind auf dem Arm handelte. Er hob sie hoch, nahm sie mit zu sich nach Hause und stellte sie auf ein Krugregal. Sobald die Nachricht im Dorf die Runde gemacht hatte, wollten die Bewohner dort einen Altar errichten. Umso größer war die Überraschung, als die Dorfbewohner eines Morgens feststellten, dass die Statue verschwunden war. Daraufhin kehrte der Schäfer mit seiner Herde an den Fundort zurück und fand erneut die Heiligenstatue auf dem Felsen. Und an eben diesem Ort wurde schließlich zu Ehren der Jungfrau die Wallfahrtskapelle errichtet.