Albufera de Adra
Das Naturschutzgebiet Albufera de Adra ist ein Feuchtgebiet an der Küste, das in erster Linie aus zwei Lagunen, der Albufera Honda und der Albufera Nueva, besteht. Es überrascht durch seine Lage in einer steppenartigen Umgebung, inmitten von Intensivanbaugebieten, die die Bedeutung des Wertes dieses Naturschutzgebietes noch wichtiger macht.
Es befindet sich in Adra, zwischen der Quelle des Flusses Adra und den Ebenen von Dalías, die eine stetige Nahrungsquelle und einen Lebensraum für die Fauna des Gebiets bieten. Das stark salzhaltige Wasser setzt sich zu einem Teil aus filtriertem Meerwasser und zum anderen Teil aus Regenwasser zusammen, das aus den Schluchten La Estanquera und Las Adelfas angespült wird.
Durch das ständig vorhandene Wasser und das milde Klima während der Wintermonate zählt dieses Feuchtgebiet zu den bedeutendsten seiner Art in der Provinz Almería. Zudem dient es als Hauptanlaufstelle für Zugvögel auf ihren Reisen zwischen Europa und Afrika. In diesen Gewässern lebt eine Vielzahl an Wasservogelarten, die in der Albufera einen Lebensraum gefunden haben, in dem sie sich verbreiten können. Arten wie die sehr seltene Weißkopfruderente, die ihren Lebensraum mit dem Haubentaucher teilt, sowie Blässhühner, Stockenten, Schwarzhalstaucher und noch viele weitere machen diesen Ort zu einem der bedeutendsten für die Vogelwanderung zwischen Europa und Afrika und außerdem als Zucht- und Nistplatz.
Im Wesentlichen besteht die Vegetation aus Schilfrohr und Röhricht, sowie Lilien, Hanf und Binsen in Wassernähe und Strandhafer und Tamarisken in den Aussenbereichen. Hervorragend platzierte Aussichtspunkte an den Lagunen ermöglichen die Beobachtung zahlreicher Wasservögel. Besonders zu erwähnen sind dabei die zur Familie der Entenvögel gehörenden Stockenten und Löffelenten, die im Herbst auf der Suche nach Nahrung und einem Winterquartier mit mildem Klima aus Nordeuropa in dieses Gebiet kommen.
Im Frühling bietet die dichte Vegetation einen sicheren Nistplatz für verschiedene Spezies, darunter das Blässhuhn und die Moorente, die aus den entfernten Steppen und Halbwüstenzonen Asiens stammt und gelegentlich sogar in Andalusien und an der spanischen Ostküste brütet. Weitere in der Vegetation vorzufindende Vogelarten sind der Seidensänger, der gewöhnliche Teichrohrsänger oder Drosselrohrsänger, die Beutelmeise und die Rohrhammer. Außerdem finden sich der Mauersegler, der sich im Luftraum ernährt, Schwalben und die Uferschwalbe.
In den Gewässern gibt es auch Fische wie den kleinen Ährenfisch oder den spanischen Kärpfling (letzterer ist endemisch und vom Aussterben bedroht) und Reptilien wie die maurische Bachschildkröte und Wasserschlangen. Mit ein bisschen Geduld kann man zwischen Sumpfpflanzen den südlichen Laubfrosch, die Treppennatter oder Wiesel beobachten.